Digitale Girokonten für Geflüchtete: Wie die FAL-Card Barrieren abbaut

Viele Geflüchtete in Deutschland kommen nur schwer an ein vollwertiges Bankkonto – Sprachprobleme, Bürokratie und fehlende Nachweise stehen dem im Weg. Häufig bleibt ihnen nur ein Basiskonto mit zahlreichen Einschränkungen. Mit der FAL-Card bietet das bayerische PayCenter jetzt eine Alternative, die Integration und digitale Teilhabe tatsächlich ermöglichen könnte.

heute 09:44 Uhr | 19 mal gelesen

Wer neu nach Deutschland kommt – vielleicht nach einer langen Reise, mit ungewisser Perspektive und wenigen Dokumenten – stößt oft auf eine unerwartete Hürde: Ein normales Girokonto zu eröffnen, ist für Asylsuchende in vielen Fällen ein Kampf gegen Windmühlen. Selbst die sogenannten Basiskonten, gesetzlich vorgeschrieben, sind oft mühsam zu bekommen, bieten aber nur eingeschränkte Möglichkeiten. Bargeld gibt es nur an ausgewählten Automaten, Online-Shopping bleibt meist unerreichbar und bei jedem Umzug endet das alte Konto oft ebenfalls. Das ist nicht nur bürokratisch nervig, sondern hemmt echte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Mit der FAL-Card will das PayCenter diesen gordischen Knoten durchschlagen. Die FAL-Card ist ein mobiles Konto, gedacht für Menschen, denen herkömmliche Banken eher skeptisch begegnen. Onlinebanking, digitales Bezahlen via Mastercard, Apple Pay und Google Pay – und das Ganze funktioniert ohne Schufa-Auskunft oder Überziehungsfalle, da es auf Guthabenbasis läuft. Praktisch: Die Kontoführung ist unabhängig von einer bestimmten Filiale und europaweit möglich. Zudem gibt es eine Oberfläche in neun Sprachen und einen Chat-Support, der über 110 Sprachen abdeckt. Gerade für Personen mit unklaren Aufenthaltsstatus oder häufiger Adressänderung ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Und so ganz nebenbei: Die FAL-Card macht es auch einfacher, eine neue Wohnung zu finden oder einen Handyvertrag abzuschließen – bislang oft ein Ding der Unmöglichkeit. Dr. Peter Schönweitz, einer der Köpfe hinter der Karte, betont vor allem diesen selbstverständlichen Zugang zum wirtschaftlichen Alltag: Mit Geld auf der Karte kann man überall mitmachen, ohne direkt auf Hürden zu stoßen. Klar, das Ganze löst nicht alle Integrationsfragen, aber es ist ein praxisnaher, digitaler Schritt nach vorn. Mehr Infos zur FAL-Card und PayCenter gibt's übrigens online. Die Firma sitzt mit Hauptstandort in Freising und bietet neben der FAL-Card diverse weitere innovative Zahlungsprodukte an, von P-Konten bis hin zu Bezahlkarten für Unternehmen und Institutionen. 45 Leute kümmern sich dort um Zahlungsmanagement und Kundenservice. Kontakt zu Dr. Schönweitz ist ganz klassisch per Mail oder LinkedIn möglich. Und ja, die Prosa um Geschäftsführung und Adresse darf hier auch Platz haben – so läuft das nun mal.

Die FAL-Card bietet Geflüchteten und Menschen mit Aufenthaltsbewilligung in Deutschland eine unkomplizierte Möglichkeit, am digitalen Bankwesen teilzunehmen, ohne auf klassische Banken angewiesen zu sein. Die Karte läuft auf Guthabenbasis, funktioniert europaweit, ist sprachlich flexibel und vermeidet Schuldenspiralen durch fehlenden Überziehungskredit. Das Digitalkonto trägt dazu bei, gesellschaftliche Barrieren abzubauen – angefangen bei ganz alltäglichen Dingen wie Miete, Arbeit oder Online-Bezahlungen – und erleichtert die Integration, indem es finanzielle Autonomie und Zugang zu modernen Zahlungsformen bietet. Ergänzend zur FAL-Card gibt es laufend Bewegung im Bereich Banking-Inklusion für Geflüchtete in Deutschland. Laut einem aktuellen Bericht der Süddeutschen werden weiterhin große bürokratische und digitale Hürden für asylsuchende Menschen diskutiert – Initiativen wie das Modellprojekt der GLS Bank sollen in Zukunft weitere innovative und integrative Alternativen bieten. Auch auf politischer Ebene wird die Problematik erkannt und es laufen Gespräche über deutschlandweit einheitliche Standards für digitale Basiskonten. Zudem zeigen jüngste Recherchen von ZEIT ONLINE und taz Bemühungen von Sparkassen, Genossenschaftsbanken und neuen Fintechs, über spezielle Kundencenter und multilinguale Beratung den Zugang zu Banking-Leistungen für Geflüchtete und Migranten erheblich zu erleichtern.

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