„Der Bundesaußenminister war selbst in Syrien – hat sich vor Ort ein Bild gemacht, wie katastrophal die Lebensbedingungen dort wirklich sind“, erklärte Marcel Emmerich jüngst gegenüber RTL und ntv. „Man kann sich natürlich bequem im deutschen Büro aus der Ferne wundern, wie schlimm es nun wirklich ist, aber die Fakten sprechen doch Bände: Über die Hälfte der Krankenhäuser funktioniert nicht, Infrastruktur – praktisch nicht mehr existent. Nach so vielen Jahren Krieg ist vieles am Boden, Rückkehr ist also oft gar nicht möglich.“ Emmerich sieht zunehmend, dass manche Syrer freiwillig ins Herkunftsland zurückkehren wollen – betont aber, dass realistische Chancen dafür geprüft werden müssen.
Er schlägt vor: "Die Türkei hat Programme, bei denen Geflüchtete in ihre Heimat reisen, um zum Beispiel nachzusehen: Steht mein Haus noch? Kann man überhaupt noch leben dort? Dann kehren sie erstmal zurück in die Türkei und überlegen, ob eine Rückkehr nach Syrien infrage kommt." Der Grünen-Politiker kritisiert, dass das deutsche Innenministerium für solche Initiativen bisher keine Bereitschaft zeigt. Genau solche Reisen könnten jedoch helfen, die Debatte um Rückkehr und Integration mit echter Information statt Spekulationen zu führen.
Im Kern fordern die Grünen – namentlich Marcel Emmerich – ein Programm, das syrischen Geflüchteten kurze Heimatbesuche nach türkischem Vorbild gestattet. Dabei würde es den Betroffenen ermöglicht, ihre Häuser oder die aktuellen Zustände persönlich zu begutachten, um auf Basis eigener Eindrücke über eine eventuelle Rückkehr entscheiden zu können. Der Zustand Syriens bleibt desolat: Laut jüngsten Berichten sind Krankenhäuser weiterhin geschlossen, und die öffentliche Versorgung ist zum erheblichen Teil kollabiert. Gerade mit Blick auf die politisch aufgeladene Debatte um Abschiebungen und 'sichere Herkunftsstaaten' könnte ein solcher Ansatz für etwas mehr Sachlichkeit sorgen. Verschiedene Medien, einschließlich Süddeutsche und Zeit, berichten derzeit über die instabile Lage in Syrien sowie über die wiederholten Forderungen nach Abschiebungen – teils wird die Gefahr für Zurückkehrende übergangen, teils werden die humanitären Herausforderungen betont. Amnesty International und die UN mahnen zudem vor einer Rückführung in ein Land, das weiterhin von Konflikten, Überwachung und wirtschaftlichem Chaos geprägt ist.