Der Fall um Norbert Bolz und den Vorwurf der Volksverhetzung sorgt aktuell für intensive Auseinandersetzungen über die Grenzen staatlichen Handelns bei Äußerungsdelikten. Während Befürworter der Maßnahmen auf die Sensibilität mancher Parolen und die Verantwortung des Rechtsstaats zur Verfolgung von Hetze verweisen, kritisieren andere – darunter Stephan Brandner (AfD) – die Verfahren als überzogen und warnen vor einer Gefahr für die Freiheit der Meinung. Die Debatte spiegelt größere Fragen wider: Wie sensibel muss ein demokratischer Staat auf Sprache reagieren, und wo verläuft die Linie zwischen legitimer Sensibilität und unverhältnismäßigem Eingriff? Ergänzende Informationen aus aktuellen Recherchen zeigen, dass in Deutschland Meinungsfreiheit zwar nach wie vor ein hohes Gut ist, gleichzeitig aber auch vermehrt rechte, aber auch linke Gruppierungen den Kampf um Deutungshoheit im Netz führen. Die Rolle von Meldestellen und die Praxis von Hausdurchsuchungen bei verdächtigten Personen werden aktuell in Gesellschaft und Medien weitgehend kontrovers diskutiert.