Irgendwie glaubt man im Trubel des Alltags ja immer, dass es einen selbst schon nicht erwischt. Doch die bittere Wahrheit: Eine Gürtelrose kann jeden treffen – egal, wie vital man sich fühlt. Beate, mit Mitte 60, erzählt von ihrer Reise durch anhaltende Erschöpfung nach der Erkrankung; ein Zustand, der ihr Leben von Grund auf umkrempelte und sie in die Erwerbsminderungsrente zwang. Carola wunderte sich erst über Taubheit im Gesicht, wurde aber dann mit der dritten Gürtelrose-Attacke konfrontiert – samt Komplikationen wie Gesichtslähmung. Jens hingegen erwischte es vor zwei Jahren kurz vor Weihnachten. Er war fest überzeugt, mit 59 sei er zu jung – und sagt heute selbstkritisch, dass er den Schock seines Lebens bekam. Alle drei berichten offen von ihren Schmerzen und zeigen auch Unsicherheiten: Wie viel im Alltag wieder möglich ist, bleibt jedes Mal ein großes Fragezeichen. Bei allen Unterschieden haben sie eines gemein: Das Risiko war ihnen vorher schlicht nicht präsent, und die Spätfolgen beeinträchtigen bis heute ihre Lebensqualität.
Dass Gürtelrose weit mehr als ein simpler Hautausschlag sein kann, ist vielen nicht bewusst. Die Nervenschmerzen, die sogenannte Post-Zoster-Neuralgie, oder gar das chronische Erschöpftsein danach – all das kann noch Monate oder Jahre nachheilen. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es mal war.
Interessanter Nebenaspekt: Über 95 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland tragen das ursächliche Herpes-Zoster-Virus (ja – das Windpocken auslöst) ohnehin ihr Leben lang in sich. Es kann, bei geschwächtem Immunsystem oder im Alter, jederzeit „aufwachen“. Jeder Dritte bekommt Gürtelrose irgendwann im Laufe seines Lebens; chronisch Kranke und Ältere trifft es besonders häufig. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät ab 60 – besser noch ab 50 für Menschen mit Vorerkrankungen – zur Impfung; selten wird darauf hingewiesen, wie sehr eine rechtzeitige Impfung spätere Schicksale verhindern kann.
Wer aber denkt, Vorbeugung sei lästig, sollte sich an Beate, Carola oder Jens erinnern. Ein kurzer Gang in die Hausarztpraxis, und vielleicht bleibt einem das Schicksal ihrer Geschichten erspart.
Der Bericht rückt die oft unterschätzte Schwere einer Gürtelrose ins Licht – besonders durch die Stimmen Betroffener. Auffällig ist, wie unterschiedlich die Erkrankung bei den vorgestellten Personen verläuft: Von monatelanger Erschöpfung bis dauerhaften Nervenschmerzen und Gesichtslähmungen. Die Angst vor Langzeitfolgen und der Verlust von Selbstbestimmung ziehen sich wie ein roter Faden durch die Erzählungen. Prävention durch Impfung kann dem vorbeugen, die STIKO empfiehlt diese besonders für Menschen ab 60 oder mit chronischen Erkrankungen. In den letzten Tagen wurde vermehrt über einen neuen, verbesserten Impfstoff berichtet, der besonders für ältere Risikogruppen ab 2024 empfohlen wird. Zudem thematisieren viele Artikel, dass Gürtelrose infolge von Corona-Infektionen oder COVID-Impfungen häufiger beobachtet werde – wissenschaftlich aber noch kein Konsens herrscht. Aktuelle Medien greifen verstärkt die Bedeutung öffentlicher Aufklärung und einer niedrigschwelligen Impfberatung auf, nicht zuletzt, weil die Inzidenzen ansteigen, auch durch den demografischen Wandel.