Fünf Jahre Insula-Institut: Zwischen moderner Forschung und traditionellen Heilverfahren

Hannover – Das Insula-Institut für integrative Therapieforschung kann mittlerweile auf fünf Jahre intensiver Grundlagenforschung blicken. Gegründet im Oktober 2020, hat es sich zur Aufgabe gemacht, etablierte und wenig bekannte Methoden aus der traditionellen Heilkunst wie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ins Licht der modernen Wissenschaft zu rücken – inklusive ihrer praxisnahen Therapieverfahren wie Akupunktur oder Meditation. Neben medizinischen Praktiken werden dabei stets auch deren kulturelle und historische Hintergründe einbezogen, um ein tieferes Verständnis von Gesundheit und Krankheit aus verschiedenen Perspektiven zu gewinnen.

heute 14:16 Uhr | 30 mal gelesen

Integrative Medizin will das Beste aus zwei Welten vereinen: die wissenschaftliche Methodik der Gegenwart mit dem überlieferten Wissen traditioneller Heilkunden. Das Insula-Institut sucht Antworten auf Fragen, die die moderne Medizin nicht immer zufriedenstellend beantworten kann, indem es alte und neue Ansätze gleichberechtigt unter die Lupe nimmt. Ein wenig überraschend wirkt dabei die Mischung aus Interviews, Datenauswertung und Hightech-Geräten wie der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT). Im Zentrum steht die Idee, dass innovative Lösungen genau dort entstehen, wo sich Disziplinen durchdringen und gegenseitig hinterfragen – auch auf die Gefahr hin, auf unbekanntes Terrain vorzustoßen. Das Ziel? Eine belastbare, evidenzgeprüfte Grundlage für Behandlungen zu schaffen, die alles andere als Standard sind – vor allem bei psychischen Leiden, wo klassische Methoden oft am Limit laufen. Prof. Florian Beißner, der das Institut leitet, plädiert für einen offenen Diskurs: Nicht alles, was ‚fremd‘ anmutet, sollte vorschnell abgetan werden. Wer etwa einen Mix aus Physik, Neurowissenschaft und fernöstlicher Medizin erlebt hat wie er, weiß, wie fruchtbar Grenzüberschreitungen sein können. Praktisch zeigt sich dieser Ansatz etwa in der Erforschung therapeutischer Empfindungen: Viele berichten bei Akupunktur & Co. von Wärme, Prickeln oder gar dem Gefühl, als flösse etwas durch den Körper. Ein Phänomen, das wenig beachtet, aber weit verbreitet ist. Die Forschenden wählten ein fast künstlerisches Verfahren: Probanden zeichneten ihre Empfindungen auf einem Tablet ein, so dass nun erstmals eine digitale, auswertbare Datengrundlage existiert. Unerwartet stießen sie auf feine Linien, die sich wie Meridiane über den Körper zogen – eine Beobachtung, die Schlaglichter auf die Grundlage alter Theorien werfen könnte. Derzeit wird untersucht, ob diese linienförmigen Empfindungen tatsächlich mit dem TCM-Konzept der Leitbahnen – der sogenannten Meridiane – zusammenhängen. Vielleicht hilft diese Forschung, ein uraltes Mysterium aus Sicht der modernen Neurowissenschaft zu erklären. Im Idealfall führen solche Erkenntnisse dazu, dass Therapien passgenauer und effektiver werden. Das Insula-Institut versteht sich als Begegnungsraum für neugierige, unabhängige Forschung und möchte künftig weiterhin offen und gemeinnützig agieren. Angesichts der Finanzierung aus Spenden und Stiftungsmitteln ist Unterstützung von außen essenziell. Doch genau diese Offenheit sorgt dafür, dass dort gedacht, geforscht und ausprobiert werden kann, was sonst vielleicht als „zu exotisch“ oder „unbequem“ abgetan wird.

Das Insula-Institut steht seit fünf Jahren für einen Brückenschlag zwischen modernen wissenschaftlichen Ansätzen und traditionellen Heilweisen – ein Spagat, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Mit Methoden, die sowohl subjektive Erfahrungen als auch objektive Messungen vereinen, versucht das Institut, die Lücke zwischen persönlichem Erleben und medizinischer Messbarkeit zu schließen. Im Zentrum steht dabei eine tief gehende Erforschung von Empfindungen und Effekten, die etwa bei der Akupunktur oder Meditation auftreten, und der Wunsch, für bislang umstrittene Phänomene wie die 'Meridiane' eine nachvollziehbare Basis zu schaffen. Zusätzliche Recherchen zeigen: - Integrative und komplementärmedizinische Ansätze werden gesellschaftlich und politisch immer stärker diskutiert, insbesondere wenn es um die Wirksamkeit und wissenschaftliche Fundierung geht. Auch internationale Institute verstärken den Ruf nach mehr Forschung in diesen Bereichen. - Neurowissenschaftliche Studien – etwa solche, die an der Harvard Medical School initiiert wurden – setzen zunehmend darauf, traditionelle Therapien wie Akupunktur mit bildgebenden Verfahren zu untersuchen. Dabei stehen die Wechselwirkungen von Körper und Geist, etwa im Bereich chronischer Schmerzen oder Depression, im Vordergrund. - Laut aktuellen Berichten aus den Medien nimmt sowohl die Akzeptanz als auch die Inanspruchnahme integrativer Therapien in Deutschland beständig zu. Allerdings ist die Finanzierung entsprechender Forschung staatlich bislang nur marginal gesichert. Viel passiert derzeit noch über private Stiftungen oder Spenden – was die kritische Diskussion um Transparenz, Wirkung und Bezahlbarkeit weiter anheizt.

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