Bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN sorgte dieses Mal besonders die Preisverleihung für Aufmerksamkeit: Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, betonte in ihrer Rede, wie dringend unser gesellschaftlicher Diskurs Medien braucht, denen man zutraut, Orientierung zu geben: 'Verantwortung, Glaubwürdigkeit, Nachhaltigkeit in der Information – so machen wir Medien zu einem echten Bestandteil der Demokratie.' Gerade – und das ist wohl unbestreitbar – im aktuellen Klima von Fehlinformationen und zuweilen schrillen Debatten, kommt es darauf an, dass Journalist*innen Klarheit schaffen.
Dr. Thorsten Schmiege, der BLM-Präsident, lobte ausdrücklich die gelungene Auseinandersetzung mit digitalem Vertrauen und persönlicher Verletzbarkeit: Die Transparenz, mit der die Doku die Mechanismen von Identitätsfälschung und deren gesellschaftliche Folgen darlegt, sei beispielhaft. Als Teamleistung – auch intern – wurde Wert auf eine durchgängig nachhaltige Produktion gelegt. Die BLM verleiht den Preis (dotiert mit 1.000 Euro) gemeinsam mit Partnerinstitutionen wie BR oder ProSiebenSat.1 für journalistische Ansätze, die Verantwortung beweisen. 2025 stößt der Pakt um weitere regionale Sender aus Franken und der Oberpfalz dazu.
Weitere Infos, ein Pressefoto und Kontaktmöglichkeiten sind direkt bei der BLM abrufbar.
Die Auszeichnung der Serie „WTF is Jule?!“ wirft ein Schlaglicht darauf, wie sehr unsere digitale Öffentlichkeit darauf angewiesen ist, Vertrauen immer wieder kritisch zu befragen. Die Doku selbst dient dabei als Lehrstück: Sie lotet das Niemandsland zwischen Authentizität und Täuschung aus und verdeutlicht, dass gesellschaftliche Verantwortung nicht an der Bildschirmkante aufhört. Zusätzlich beobachtet man, dass Medienpreise wie dieser gezielt innovative Medienprojekte fördern, die nicht nur bestehende Qualitätsmaßstäbe erfüllen, sondern aktiv Neuland im Umgang mit Digitalität und Moral betreten.
Recherchiert man aktuell, steht auch das Thema Desinformation und die Suche nach tragfähigen Medienkonzepten im Zentrum vieler Debatten, z.B. im Rahmen der Medientage München oder wider wachsende Unsicherheiten in digitalisierten Öffentlichkeiten. Die Diskussion um die Rolle von Vorbildern, Community-Management und „digitaler Ehrlichkeit“ schwelt weiter – ein Thema, das auf verschiedensten Ebenen (von Regionalmedien über bundesweite Sender bis zu den Plattformregulatoren) an Relevanz gewinnt.