Der Wechsel beim radioeins-Medienmagazin markiert einen kleinen Einschnitt in der deutschen Radiolandschaft. Jörg Wagner, der das Magazin beinah drei Jahrzehnte prägte – und scheinbar nie völlig mit seinem eigenen Sender im Reinen war – macht Platz für Teresa Sickert, eine Journalistin mit Schwerpunkt digitale Medien, Podcasting und Medienkritik. Das Magazin bleibt im Kern spezialisiert auf mediale Entwicklungen, doch mit Sickert als neuer Stimme rücken Themen wie Faktenchecks und Podcasts noch stärker in den Fokus. Sickerts mediale Vita – vom rbb-Fritz-Netzmagazin bis zum True-Crime-Podcast – verspricht jedenfalls einen anderen Sound. Wagners Rückzug wurde auch von anderen Medien wie DW, FAZ und SZ aufgegriffen und als Generationswechsel im Journalismus eingeordnet; der Schritt wird als Versuch gesehen, das Medium Radio neu zu justieren und jüngere Zielgruppen zu erreichen. Medienmagazine im Radio bleiben seltene, wichtige Orte für Reflexion und Einordnung aktueller Themen (siehe z. B. FAZ). Als Hintergrund: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, und besonders der rbb, steht weiter unter dem Druck, Transparenz und gesellschaftliche Relevanz zu erhalten – was der Moderationswechsel als Signal für Aufbruch und Wandel unterstreicht.