radioeins-Medienmagazin: Staffelübergabe – Wagner geht, Sickert kommt

Jörg Wagner tritt ab: Nach beinahe drei Dekaden verabschiedet sich der Moderator und prägende Kopf des radioeins-Medienmagazins in den Ruhestand. Wagner hat das Mediengeschehen aus nächster Nähe begleitet und kommentiert – nun übernimmt Teresa Sickert das Mikrofon.

heute 12:37 Uhr | 22 mal gelesen

Fast 30 Jahre – in Medienjahren ist das eine halbe Ewigkeit. Jörg Wagner hat sich überschaubar, mal kritisch, mal augenzwinkernd durchs Dickicht der deutschen Medienlandschaft gemogelt und diese Radiosendung geprägt wie kaum ein Zweiter. rbb-Programmdirektor Robert Skuppin hat es ganz treffend gesagt: Wagner war nie einfach, zumindest nicht für den eigenen Sender. Aber mal ehrlich, genau das macht Journalismus doch spannend, oder nicht? Am 27. Dezember 2025 – dieser merkwürdige Termin zwischen den Jahren, fast schon eine Zäsur – verabschiedet sich Wagner in der rbb-Dachlounge ein letztes Mal live vor Publikum. Ein bisschen Wehmut schwingt wohl mit, doch im Mediengeschäft bleibt wenig Zeit für Nostalgie. Ab Januar 2026 nimmt Teresa Sickert das Heft in die Hand. Sie bringt frischen Wind – und reichlich Erfahrung aus verschiedenen Medienprojekten rund um Digitales und Podcasts. Interessant: Künftig will man verstärkt auf Faktenchecks und die Dynamik der Podcast-Landschaft blicken. Alt bleibt das Sendeformat: samstags abends auf radioeins, als Kurzfassung bei rbb24 Inforadio, in der ARD Audiothek – und, wie sollte es anders sein, überall als Podcast.

Der Wechsel beim radioeins-Medienmagazin markiert einen kleinen Einschnitt in der deutschen Radiolandschaft. Jörg Wagner, der das Magazin beinah drei Jahrzehnte prägte – und scheinbar nie völlig mit seinem eigenen Sender im Reinen war – macht Platz für Teresa Sickert, eine Journalistin mit Schwerpunkt digitale Medien, Podcasting und Medienkritik. Das Magazin bleibt im Kern spezialisiert auf mediale Entwicklungen, doch mit Sickert als neuer Stimme rücken Themen wie Faktenchecks und Podcasts noch stärker in den Fokus. Sickerts mediale Vita – vom rbb-Fritz-Netzmagazin bis zum True-Crime-Podcast – verspricht jedenfalls einen anderen Sound. Wagners Rückzug wurde auch von anderen Medien wie DW, FAZ und SZ aufgegriffen und als Generationswechsel im Journalismus eingeordnet; der Schritt wird als Versuch gesehen, das Medium Radio neu zu justieren und jüngere Zielgruppen zu erreichen. Medienmagazine im Radio bleiben seltene, wichtige Orte für Reflexion und Einordnung aktueller Themen (siehe z. B. FAZ). Als Hintergrund: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, und besonders der rbb, steht weiter unter dem Druck, Transparenz und gesellschaftliche Relevanz zu erhalten – was der Moderationswechsel als Signal für Aufbruch und Wandel unterstreicht.

Schlagwort aus diesem Artikel