Es gibt diese Tage, an denen man sich fragt: Warum will eigentlich kaum jemand mehr ins Handwerk gehen? Alexander Thieme und Marvin Flenche, die A&M gegründet haben, kennen das Problem aus erster Hand. Ihr Ansatz: Betriebe müssen greifbar, ehrlich und ein wenig mutig sein, grade wenn es ums Recruiting geht – sei es mit Social Media oder klassischen Berufsmessen. Besonders spannend finde ich ihre Idee, Schüler aktiv ins Handwerk hineinschnuppern zu lassen. Wer einmal selbst einen Hammer in der Hand hatte und sieht, was eigene Arbeit schafft, bekommt einen anderen Blick auf den Beruf – und vielleicht auch Lust, den Weg fernab vom Studienzwang zu gehen.
Was heute zählt, ist Sichtbarkeit, sagen die beiden Berater. Nicht nur in der digitalen Welt, sondern auch vor Ort. Authentisch zeigen, wie der Alltag läuft – vielleicht sogar mal, wenn etwas schief geht. So lernen potenzielle Azufis und Fachkräfte die echte Kultur kennen, kleine Macken inklusive.
Außerdem: Nicht jeder sollte alles können (auch mal ehrlich gesagt, oder?). Wer seine Nische findet und sich als Spezialist einen Namen macht, profitiert – das zahlt sich nicht nur im Output, sondern auch im Betriebsklima aus. Die Beiden raten den Betrieben: Sucht euch eure Wunschkundschaft, bleibt euch und dem, was ihr wirklich gut könnt, treu.
Das alles ist kein reiner Selbstzweck: Die Gesellschaft braucht das Handwerk – heute wie vor hundert Jahren. Wer im Betrieb klar kommuniziert, sichtbar ist und Wertschätzung zeigt, sichert sich die Fachkräfte von morgen und gibt dem Nachwuchs einen echten Grund zu bleiben.
Der Artikel beleuchtet die Herausforderungen und Chancen für Handwerksbetriebe in Deutschland, Nachwuchs zu gewinnen und Fachkräfte langfristig zu binden. Zentrale Bausteine sind dabei authentisches Social Recruiting, ein klares Arbeitgeberprofil und direkte praktische Erlebnisse für Jugendliche, um das Handwerk erlebbar und nahbar zu machen. Laut aktuellen Zahlen, z.B. vom Zentralverband des deutschen Handwerks, ist der Ausbildungsmarkt nach wie vor angespannt: 2023 blieben zehntausende Lehrstellen unbesetzt – ein Trend, der sich auch in anderen europäischen Ländern zeigt, wie aktuelle Berichte z.B. bei Spiegel und Zeit bestätigen. Interessant: Neue Initiativen wie die von Handwerkskammern oder „girls' day“-Aktionen versuchen, speziell auch weibliche und weniger traditionell handwerksaffine Zielgruppen zu erreichen. Mehrere Bundesländer fördern mittlerweile nicht nur Messeauftritte, sondern auch digitale Sichtbarkeit, etwa durch geförderte Social-Media-Kampagnen oder mobile „Erlebniswerkstätten“ an Schulen. Verschiedene aktuelle Artikel heben hervor, dass das Image des Handwerks langsam, aber spürbar an Attraktivität gewinnt – unter anderem durch gestiegene Azubi-Gehälter, flexible Arbeitsmodelle und eine neue Offenheit für Quereinsteiger.