Angela Merkel: Europa steht vor einem KI-Kräftemessen mit den USA

Ex-Kanzlerin Angela Merkel warnt: Europa muss sich beim Thema Künstliche Intelligenz auf einen echten Konkurrenzkampf mit den Vereinigten Staaten gefasst machen.

11.12.25 21:13 Uhr | 24 mal gelesen

Bei einer Veranstaltung des 'Stern' in Berlin zog Angela Merkel gewohnt nüchtern, aber durchaus eindringlich Bilanz: Wer das KI-Spiel kontrolliert – also die Algorithmen, die hinter den digitalen Medien stecken –, der wird am Ende wohl auch mitbestimmen, wohin sich Gesellschaften entwickeln. Merkel sprach davon, dass klare Regeln, echte Leitplanken nötig seien, um nicht in einem technologischen Wildwuchs zu landen. Der Mensch, so ihre Überzeugung, müsse das letzte Wort gegenüber neuen Technologien behalten – selbst, wenn das manchmal unbequem oder mühsam sei. Kurios am Rande: Angesprochen auf ChatGPT, gab sie zu, mit der Unverbindlichkeit des Chatbots wenig anfangen zu können: 'Feige', nannte sie die KI, die Fragen zu ihrer Amtszeit am liebsten umschiffe und Antworten so generiert, wie man sie ihr vorsetzt. Mich hat das ein bisschen an das eigensinnige Verhalten von Wetter-Apps erinnert: Viel angekündigt, wenig Verbindlichkeit. In solchen kleinen Episoden schimmert durch, wie viel Skepsis – aber auch verhaltene Faszination – selbst erfahrene Politikerinnen gegenüber diesen neuen Maschinen verspüren.

Angela Merkel sieht Europa im Wettstreit um die Hoheit der Künstlichen Intelligenz stark gefordert, insbesondere im Vergleich zu den USA, die hier bereits deutliche Führungsrollen einnehmen – sei es bei Großunternehmen wie OpenAI oder Google.
Seit Merkels Auftritt hat die Debatte um grenzüberschreitende KI-Regulierung neuen Schwung bekommen: Das Europäische Parlament hat kürzlich das erste umfassende KI-Gesetz verabschiedet, das Risiken eindämmen und Innovation ermöglichen will.
Gleichzeitig warnen zahlreiche Tech-Expert:innen, dass die Konkurrenz aus den USA und China mit immensen Investitionen weiterhin voraus ist, während Europa zwar hohe ethische Standards setzt, aber bei der praktischen Entwicklung noch aufzuholen hat.

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