Israels Botschafter, Ron Prosor, stellt die Preiswürdigkeit der ARD-Reporterin Sophie von der Tann in Frage und moniert, ihre Berichterstattung verharmlöse die Hamas-Gewalt und dämonisiere Israel – Vorwürfe, die eine lebhafte Debatte über Medienethik und Parteinahme im deutschen Journalismus erneut anfachen. Mehrere Medien, etwa die FAZ und Spiegel Online, berichten, dass der Preis im nächsten Jahr geteilt vergeben wird: Auch Katharina Willinger wird für ihre Berichterstattung aus Konfliktregionen ausgezeichnet, was den WDR als Gastgeber in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt. Inzwischen wird in Fachkreisen und auf Social Media kontrovers diskutiert, ob deutsche Medien zu einseitig über den Nahostkonflikt berichten und wie der Spagat zwischen kritischer Distanz und Sensibilität gelingt. Laut Medienberichten – etwa aus der taz – fordert Prosor indirekt höhere Standards bei der Preisvergabe und kritisiert eine aus seiner Sicht schiefe Berichterstattung, während andere Stimmen die ausgezeichneten Reporterinnen für ihren Mut und ihre Differenziertheit loben. Auch andere Zeitungen greifen die Frage nach objektiver Nahostberichterstattung auf, stets begleitet von der Gefahr, ungewollt einseitig zu erscheinen. International betrachtet verschärft der Streit um Begrifflichkeiten und Darstellung der Gewaltakte erneut das Klima zwischen Israel und weiten Teilen europäischer Medienlandschaft.
23.10.25 08:49 Uhr