Großangelegte Übung der Feldjäger: 'MARSHAL POWER' bringt Militär und zivile Einsatzkräfte zusammen

Im bayerischen Raum rund um München, Ingolstadt, Regensburg, Deggendorf und Landshut trifft sich Ende Oktober 2025 ein beachtliches Aufgebot: Über 500 Feldjäger der Bundeswehr üben unter dem Namen 'MARSHAL POWER' mit Einsatzkräften verschiedenster Organisationen—darunter auch viele Freiwillige. Ziel: Ein realitätsnahes Training für den Ernstfall.

heute 11:48 Uhr | 36 mal gelesen

Zwischen dem 22. und 29. Oktober 2025 verwandelt sich ein weiter Landstrich in Bayern in eine lebendige Übungszone mit erhöhtem militärischen Treiben. Was für Außenstehende nach ungewohnt vielen Militärfahrzeugen und Uniformen aussieht, ist Teil des Großmanövers 'MARSHAL POWER'. Hierbei trainiert die Militärpolizei der Bundeswehr, auch Feldjäger genannt, das koordinierte Zusammenspiel mit zivilen Akteurinnen und Akteuren wie Polizei, Feuerwehr, Rettungskräften und - ein nettes Detail am Rande - auch mit ehrenamtlich helfenden Personen. Die Leitidee der Übung liest sich wie ein Werbeslogan: 'Überall. Jederzeit. Für alle. Robust. Flexibel. Modern. Aus einer Hand.' Doch hinter der modernen PR steht der Versuch, Rollen und Kooperation im Ernstfall der Landes- oder Bündnisverteidigung zu erproben. Für Interessierte der Medienwelt gibt es am 28. Oktober einen eigenen Tag mit Vorträgen und Vorführungen. Wer dabei sein möchte, muss sich allerdings rechtzeitig vorher anmelden. Und der Kontakt zum Pressebüro wirkt fast schon nostalgisch: Telefon, Akkreditierungsformular, Postadresse – ganz klassisch, als würde sich Moderne und Tradition munter die Hand reichen.

Die große Übung 'MARSHAL POWER' im Oktober 2025 ist keineswegs eine isolierte Aktion. Sie steht im Kontext verstärkter sicherheitspolitischer Kooperationen zwischen militärischen und zivilen Einsatzkräften, wie sie derzeit angesichts wachsender globaler Unsicherheiten in Deutschland intensiv diskutiert werden. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine beschäftigt sich die Bundeswehr wieder verstärkt mit Landes- und Bündnisverteidigung – viele Übungen, nicht zuletzt dieser, spiegeln die neue Priorität wider. Laut Berichterstattung aus ähnlichen Manövern werden nicht nur Abläufe und technische Abläufe trainiert, sondern gezielt auch Kommunikationswege, Abstimmung und Krisenmanagement auf die Probe gestellt. Kritische Stimmen betonen, dass bei diesen Veranstaltungen durchaus Risiken für die Zivilbevölkerung durch erhöhten Fahrzeugverkehr und Einschränkungen im öffentlichen Raum entstehen können, zugleich aber auch eine Notwendigkeit für solche intensiven Vorbereitungen besteht.
Aktuelle Medienbeobachtung zeigt, dass das Thema Militärübungen in Deutschland wieder stärker im Fokus steht: Die Bundesregierung debattiert über eine bessere Integration von Reservekräften und ehrenamtlich Beteiligten, und Sicherheitsbehörden bauen aktuell ihre Resilienz gegenüber hybriden Bedrohungen (z.B. Cyberangriffe, Desinformation) aus. Die Übung 'MARSHAL POWER' zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht reine Militäraktion bleibt, sondern gezielt Brücken zur zivilen Gefahrenabwehr schlägt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. In einem umfassenden Artikel hebt die Süddeutsche Zeitung hervor, wie Deutschland an der 'Operation Quadriga' aktiv teilnimmt, bei der über 90.000 Soldaten aus verschiedenen NATO-Staaten komplexe Manöver in Europa proben; die Bundeswehr legt dabei besonderes Augenmerk auf die Zusammenarbeit mit zivilen Hilfskräften und den Schutz der Bevölkerung im Falle eines großen Verteidigungsfalles (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

2. Die FAZ berichtet ausführlich über steigende Investitionen in die Bundeswehr und neue Prioritäten wie die Ausbildung von Reservekräften; dabei wird deutlich, dass Übungen wie 'MARSHAL POWER' nicht nur militärische, sondern auch zivilgesellschaftliche Strukturen einbeziehen, um im Ernstfall robust zu reagieren (Quelle: FAZ).

3. Die Zeit beleuchtet in einer groß angelegten Reportage die gesellschaftlichen Auswirkungen solcher Manöver und fragt, wie sich die Präsenz von Bundeswehr und Übungsszenarien auf das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger auswirkt; im Vordergrund steht die Akzeptanz steigender militärischer Sichtbarkeit in Alltagsräumen (Quelle: Zeit Online).

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