Die kurzfristige Verschiebung der Chinareise von Johann Wadephul hat bei der SPD sichtbare Irritation ausgelöst und legt erneut den Finger in die Wunde der derzeit schwierigen Beziehungen zwischen Deutschland und China. Hintergrund ist wohl, dass China keine weiteren diplomatischen Termine außer dem geplanten Treffen mit Außenminister Wang Yi zugesichert hatte – ein deutliches Anzeichen für eine diplomatische Eiszeit oder zumindest größere Zurückhaltung. Solche Rückzieher werfen nicht nur Fragen zur zukünftigen Positionierung Deutschlands in Bezug auf China auf, sondern unterstreichen auch, dass beide Staaten strukturelle Herausforderungen – von außenpolitischem Misstrauen bis zu konkreten Handelsfragen (u.a. Mikrochips, Rohstoffe) – dringend im Dialog angehen müssen. Blickt man auf die Entwicklungen der letzten 48 Stunden, ergibt sich kein entspanntes Bild: Chinas Umgang mit westlichen Staaten bleibt zurückhaltend, wie taz und Süddeutsche berichten. Die Debatte um Lieferketten, Exportkontrollen und geopolitische Spannungen wird in Deutschland lauter diskutiert, etwa auch in Hinblick auf taiwanesische Fragen und Pekings Rolle im Ukraine-Krieg. Aus Regierungskreisen und von Experten wird betont, dass Flexibilität und Geduld gefragt sind, um den Gesprächsfaden nicht gänzlich abreißen zu lassen.
24.10.25 18:17 Uhr