Publizist Michael Lüders steht als stellvertretender Parteichef beim BSW in den Startlöchern

Michael Lüders, bekannt für seine pointierten Analysen im Nahost-Kontext, soll künftig dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) als Vize-Vorsitzender ein neues Gesicht geben.

heute 08:03 Uhr | 62 mal gelesen

Das Führungsgremium rund um Sahra Wagenknecht schlägt Lüders als überraschenden Personalvorschlag für die Parteispitze vor – so zumindest berichtet es die 'Welt' in Verweis auf eine interne Bundessitzung. Am ersten Novemberwochenende wird im Berliner Hinterzimmer, atmosphärisch vermutlich halb Aufbruch, halb Erschöpfung, ein Namensvorschlag erarbeitet, den dann im Dezember der offizielle Parteitag in Magdeburg absegnen oder ablehnen soll. Interessant: Bislang ist Lüders der einzige, preferierte Kandidat, zumindest aus dem Lager der Parteispitze um Wagenknecht und Amira Mohamed Ali. Lüders selbst wählt große Worte und zitiert – wenig subtil – Karl Marx: 'Es gehe nicht nur ums Deuten der Welt, sondern ums Verändern.' Er sieht das Bündnis Sahra Wagenknecht als das letzte politische Bollwerk für Frieden und soziale Gerechtigkeit – mit klarer Kante gegen Aufrüstung und Wirtschaftskollaps. Seine Motivation: Außenpolitisches Know-how einbringen und „die Irrenpolitik hierzulande“ im besten Sinne aufmischen. Wagenknecht zeigt sich begeistert, hebt Lüders' internationales Profil hervor und betont, wie notwendig dessen Expertise angesichts globaler Konflikte sei. Nur wie es für sie selbst weitergeht – darüber wird erst noch in parteiinternen Zirkeln debattiert. Lüders bisherigem Engagement – etwa als Lehrender und Berater, als Zeit-Journalist oder auch Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft – folgt also womöglich bald ein neuer, politischer Abschnitt. Seine kritischen Einschätzungen zur deutschen Nahost-Politik, insbesondere gegenüber Israel, werden dabei nicht vergessen sein – und könnten für zusätzliche Brisanz sorgen.

Michael Lüders, bekannt für seine teils provokanten außenpolitischen Analysen, wird wohl als Vize-Vorsitzender des BSW kandidieren – zumindest, wenn es nach dem Willen der Parteispitze geht. Der Deal ist jedoch noch nicht in trockenen Tüchern: Erst muss das Parteigremium einen offiziellen Personalvorschlag machen, dann entscheidet der Parteitag im Dezember. Lüders' Ernennung dürfte – gerade wegen seiner kritischen Haltung zum Nahen Osten und seinem Wunsch, das BSW zur politischen Heimat für Unzufriedene zu machen – Debatten in und außerhalb der Partei anfachen. Viele Medien kommentieren aktuell die strategische Bedeutung dieses Schritts: Lüders gilt als Fachmann für internationale Beziehungen und könnte der noch jungen Partei mehr Gewicht in laufenden außenpolitischen Debatten verschaffen. Das BSW grenzt sich bewusst von klassischer Parteipolitik ab, setzt klar auf Friedensrhetorik und verspricht, soziale Fragen nicht den geopolitischen Interessen zu opfern (siehe taz.de & faz.net). Wagenknecht steht derweil selbst vor einer unklaren Zukunft im eigenen Bündnis – was die Diskussionen um den Parteivorstand zusätzlich spannend macht. Im Umfeld politischer Beobachter wächst die Spannung, wie das BSW nach innen und außen mit Kritik, insbesondere rund um Lüders' Positionierungen, umgehen wird. Und noch ein kleiner Nebengedanke: Mit Lüders als möglichem Zugpferd könnte sich die Partei mittelfristig als Sammelbecken politischer Querdenker und Unzufriedener profilieren – oder daran zerbrechen.

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