CDU-Spitzenkandidat Schulze: Keine Angst vor der AfD – Sachsen-Anhalt im Wahlkampfmodus

Sven Schulze, der Mann an der Spitze der CDU in Sachsen-Anhalt, gibt sich gelassen angesichts hitziger Diskussionen um Brandmauern und rote Linien zur AfD.

heute 05:04 Uhr | 120 mal gelesen

Sven Schulze, designierter CDU-Spitzenkandidat für Sachsen-Anhalt, zeigt sich gegenüber theoretischen Debatten um politische Abgrenzung erstaunlich unbeeindruckt. "Ich lasse mich davon nicht nervös machen – das wäre ja unprofessionell, ehrlich gesagt", meinte er gegenüber Politico. Die wirklich drängenden Fragen, sagt er sinngemäß, liegen für ihn nicht in den politischen Scharmützeln rund um die sogenannte Brandmauer, sondern bei den alltäglichen Anliegen der Menschen in seiner Region. Die CDU hinkt in Umfragen derzeit kräftig hinterher – knapp gesagt: Die AfD sitzt derzeit am längeren Hebel, doch Schulze gibt sich kämpferisch. "Wir wollen in elf Monaten durch überzeugende Inhalte das Ruder rumreißen und als Nummer eins aus dem Rennen gehen", erklärt er. Überhaupt, so Schulze, habe man in Ostdeutschland mit anderen Realitäten zu kämpfen – das sei in Thüringen und Sachsen schon ziemlich augenfällig geworden. Eine Regierungsmehrheit zu bilden sei da ein ziemliches Kunststück. Im Grunde bleibt der Spitzenkandidat jedoch Optimist. "Auch bei der letzten Landtagswahl 2021 hat uns niemand gute Chancen gegeben – und am Ende hat die CDU gewonnen", erinnert er. Was die Menschen in Sachsen-Anhalt wirklich umtreibt? "Die Leute wollen Klartext über ihre Probleme, nicht endlose Spekulationen über mögliche Koalitionen. Das ist eben ein großer Unterschied zwischen der Denkweise in Berlin und hier vor Ort in Magdeburg."

Sven Schulze, der CDU-Spitzenkandidat in Sachsen-Anhalt, stellt sich gegen die politische Hysterie rund um Diskussionen über die Abgrenzung zur AfD. Er betont, dass die Wahlkämpfe in Ostdeutschland unter deutlich anderen Voraussetzungen stattfinden, weil das Parteiensystem zersplittert ist und klassische Mehrheiten kaum noch zustande kommen. Trotz Rückstand in aktuellen Umfragen blickt Schulze kämpferisch auf die Landtagswahl 2026 und vertraut darauf, mit regional zugeschnittenen Themen und klarer Ansprache die CDU wieder nach vorne zu bringen. Eine Zusammenarbeit mit der AfD lehnt die CDU weiterhin kategorisch ab – auch unter Schulze. Laut einer aktuellen Umfrage vom Juni 2024 liegt die AfD mit etwa 30 % weiterhin vorn, aber die CDU konnte nach internen Konflikten der AfD leicht aufholen und hofft, diesen Trend fortzusetzen. Das politische Klima im Osten bleibt angespannt: Mehrere Medien berichten von wachsendem Misstrauen und einer politischen Spaltung, die durch die anstehenden Landtagswahlen weiter befeuert wird.

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