Frauen an die UN-Spitze? Baerbocks Appell für mehr Gleichberechtigung

Annalena Baerbock fordert mehr Transparenz und die Chance auf weibliche Führung bei den Vereinten Nationen – mit deutlichen Worten zur bisherigen Männerdominanz.

07.12.25 17:52 Uhr | 28 mal gelesen

Es kommt ja selten vor, dass jemand aus der Politik derart unverblümt sagt, was alle denken: Annalena Baerbock, die ehemalige Chefin des deutschen Außenministeriums, hält wenig zurück, wenn sie die schiefgegangene Geschlechterbalance an der Spitze der UN kritisch betrachtet. "Jahrzehntelang ist das höchste Amt der Vereinten Nationen fest in männlicher Hand geblieben, obwohl wir Frauen keineswegs einen Mangel darstellen – vier Milliarden von uns lebt auf diesem Planeten." Es ist tatsächlich kurios, dass sich in bald 80 Jahren UN-Geschichte keine Frau als Generalsekretärin durchgesetzt hat. Gerade im Kontext heutiger Gleichstellungsdebatten klingt das wie aus der Zeit gefallen. Was Baerbock besonders stört: Die Auswahl des neuen UN-Generalsekretärs läuft oft abseits aller Öffentlichkeit – irgendwo im Machtgeflecht der fünf ständigen Sicherheitsratsmitglieder – fernab von dem, was die Generalversammlung eigentlich wollen könnte. Da ist für sie klar: "Nur ein offener, nachvollziehbarer Prozess ebnet den Weg für wirkliche Veränderung." Dass sie selbst das Amt anstreben würde, verneint sie übrigens kategorisch, fast schon mit Augenzwinkern. Sie wolle lieber als Präsidentin der UN-Vollversammlung dafür sorgen, dass alles mit rechten Dingen zugehe – im Übrigen sei es ohnehin unwahrscheinlich, dass nach den stillen Regeln je wieder jemand aus Westeuropa gewählt werde. Deutschland – im Fall Baerbock – also außen vor. Aber vielleicht ist manchmal eine gute Beobachterrolle auch mächtiger als ein Titel.

Annalena Baerbock, aktuelle Präsidentin der UN-Vollversammlung und frühere Außenministerin Deutschlands, macht sich für eine Frau als nächste UN-Generalsekretärin stark und prangert das historische Ungleichgewicht an: Bislang blieb das Amt eine reine Männersache. Sie besteht darauf, dass der Auswahlprozess transparent ablaufen müsse und nicht ausschließlich in den Hinterzimmern des Sicherheitsrates stattfinde. Persönlich schließt Baerbock eine eigene Kandidatur aus und hebt hervor, dass nach inoffiziellen Rotationsregeln kein weiterer Westeuropäer infrage komme. Interessanterweise ist die Debatte um mehr Geschlechtergerechtigkeit in höchsten internationalen Gremien derzeit in vielen Medien präsent. Laut "Tagesschau" besprechen UN-Mitgliedsstaaten vermehrt eine mögliche weibliche Führung und fordern mehr Partizipation unterschiedlichster Nationen. Der "Guardian" berichtet, dass nicht nur die Geschlechterfrage, sondern auch der Ruf nach einer Reform der Machtstrukturen innerhalb der UN ans öffentliche Licht treten; Stimmen für Transparenz und Diversität werden lauter. Auch die Süddeutsche nimmt die Debatte auf und beleuchtet die Chancen weiblicher Kandidatinnen, etwa aus Afrika oder Südamerika, wobei erneut Baerbocks Plädoyer für einen offenen Prozess zitiert wird.

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