DRK-Präsidentin fordert: Sozialdienste müssen ins Wehrdienst-Anschreiben
Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, drängt darauf, dass Verteidigungsminister Pistorius auch über freiwillige Sozialdienste informiert, wenn junge Menschen Post zum Wehrdienst erhalten.
heute 06:55 Uhr | 70 mal gelesen
Mit wenigen Handgriffen könnte die Politik laut Hasselfeldt mehr junge Leute fürs gesellschaftliche Miteinander begeistern: 'Schon ein Hinweis auf soziale Dienste im Anschreiben zum Wehrdienst kann das Engagement ordentlich ankurbeln', erklärt sie dem RND. Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr hingegen sieht sie eher kritisch – zu viele rechtliche Stolpersteine, zu viel Verwaltungsaufwand, nicht zu vergessen die Kosten. Klar ist: Die deutschen Gesellschaft steht vor großen Umbrüchen – die Bevölkerung wird älter, die Zahl der Naturkatastrophen nimmt zu. Hasselfeldt mahnt, dass Widerstandsfähigkeit wichtiger wird, gerade im Blick auf mögliche Krisen oder sogar bewaffnete Konflikte. Umso entscheidender sei eine engagierte Bürgerschaft. Zwar findet die DRK-Präsidentin die Debatte um ein Gesellschaftsjahr wichtig, fordert aber ein wachsames Auge beim konkreten Umsetzen: Was funktioniert praktisch, was nicht? Sie plädiert stattdessen für eine kräftige Unterstützung der Freiwilligendienste: Honorierung und Wertschätzung seien ausbaufähig. Und: Zuletzt brachte das Thema auch die Grünen ins Gespräch – sie fordern sogar die Pflicht zu einem Gesellschaftsjahr.
Gerda Hasselfeldt vom DRK fordert Verteidigungsminister Pistorius dazu auf, im Zuge der Wehrdienst-Kommunikation jungen Menschen aktiv auf soziale Möglichkeiten wie den Bundesfreiwilligendienst oder das FSJ aufmerksam zu machen. Das Ziel: Mehr freiwilliges Engagement, statt Zwang. Das Streitthema Gesellschaftsjahr bleibt umstritten – während Hasselfeldt auf die Förderung bestehender Freiwilligendienste setzt, plädieren vor allem die Grünen für eine verpflichtende Lösung. In aktuellen Medien ist zu beobachten, wie dieser gesellschaftspolitische Diskurs Fahrt aufnimmt: Die Verteidigungsministerin schlug jüngst Änderungen im Wehrdienst vor, was Debatten über gesamtgesellschaftliche Solidarität und Gemeinsinn befeuerte. Parallel dazu suchen viele Einrichtungen im sozialen Bereich händeringend nach Nachwuchs, denn die Belastung gerade in Pflege und Katastrophenschutz steigt – Zahlen der letzten Jahre belegen einen wachsenden Mangel an Freiwilligen. Experten sehen in gezielter Information und verbesserten Anreizen einen Hebel, um wieder mehr junge Menschen zum Engagement zu bewegen.