Verena Hubertz, derzeit Chefin im Bauministerium, setzt ihre Hoffnungen auf überarbeitete Regeln und bessere Finanzierungsbedingungen, um vor allem jungen Familien Eigentum schmackhafter zu machen. In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gab sie zu: Das erste Programm, das 2022 aufgelegt wurde, war ein ziemlicher Rohrkrepierer – kaum jemand hat das Angebot angenommen. Der Grund? Die Energieeffizienz-Anforderungen waren für viele wohl ein zu dicker Brocken. Jetzt, nach viel Kritik (und vermutlich einigen schlaflosen Nächten auf politischer Ebene), senkt das Ministerium die Hürden: Statt komplizierter Sanierungsauflagen zu Stufe 70 EE reicht künftig ein geringerer Standard (nur noch 85EE). Die Zinsen werden darüber hinaus noch weiter abgesenkt; für ein Familienhaus bekommt man nun bis zu 125.000 Euro Förderung für rund 1,12 Prozent – das ist, Hand aufs Herz, deutlich günstiger als bei vielen Banken.
Das Ziel bleibt das Alte: Junge Familien und Alleinerziehende sollen alten Leerstand mit Leben füllen und möglichst klimafreundlich umbauen. Bisher konnte man an einer Hand abzählen, wie viele bundesweit zugeschlagen haben, aber mit den neuen Bedingungen könnte sich das ändern. Parallel dazu wird auch das "Wohneigentum für Familien" (WEF)-Programm nach ähnlichem Muster angepasst. Die Förderkonditionen für Neubauten werden gesenkt; mit Qualitätssiegel "Nachhaltiges Gebäude" winkt ein noch höherer Kreditrahmen. Was gleich bleibt: Die Einkommensgrenzen, die verhindern sollen, dass Besserverdienende das Angebot abgreifen. Für Familien mit durchschnittlichem oder knappem Budget könnten das tatsächlich neue Türen – im wahrsten Wortsinn – öffnen.
Mit spürbar abgesenkten Energieeffizienz-Anforderungen und deutlich günstigeren Zinsen reagiert das Bauministerium auf die schleppende Nachfrage beim Förderprogramm "Jung kauft Alt". Familien und Alleinerziehende, die eine Bestandsimmobilie erwerben, müssen künftig weniger aufwendige Sanierungsarbeiten erfüllen (nur noch Standard 85EE statt 70 EE) und können bis zu 125.000 Euro zu sehr niedrigen Zinsen leihen, was eine erhebliche finanzielle Entlastung bringt. Gleichzeitig wird das "Wohneigentum für Familien"-Programm mit verbesserten Konditionen für Neubauten attraktiver – allerdings gelten weiterhin Einkommensgrenzen, damit die Förderung gezielt bei mittleren und unteren Haushaltseinkommen ankommt.
Recherche-Update: In den letzten Tagen wurde in vielen Medien – etwa der FAZ, der TAZ und der Süddeutschen – das Thema Immobilienförderung und Wohnungsbau debattiert. Besonders betont wurde dabei die rasante Entwicklung der Bauzinsen in den vergangenen Monaten, die viele potenzielle Käufer abschreckt. Experten diskutieren, ob die aktuellen Maßnahmen der Regierung mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein sind, da weiterhin viele strukturelle Probleme – wie hohe Baukosten, Materialknappheit oder aufwendige Genehmigungsverfahren – ungelöst bleiben. Viele Kommunen, so liest man im Spiegel und in der ZEIT, kämpfen derzeit zudem mit steigenden Leerständen in kleineren Orten, während Ballungsräume weiter unter Druck stehen. Auch loben einige Stimmen, dass Förderangebote nun pragmatischer und flexibler gestaltet werden – aber gleichzeitig wird angemahnt, dass starke Kontrolle notwendig bleibt, damit sozial Schwächere nicht leer ausgehen.