Es war ein ziemlich umtriebiger Herbststart im Süden Deutschlands: Eine irische Delegation, angeführt von Handelsministerin Niamh Smyth, landete mit klarer Mission – frischen Wind in die Zusammenarbeit zwischen Irland und Deutschland bringen. Dass dabei Regionen wie Bayern und Baden-Württemberg im Fokus stehen, hat fast schon Tradition: Wer Unternehmen treffen will, die Innovation tatsächlich leben und nicht nur groß an die Wände schreiben, ist dort an der richtigen Adresse.
Spannend ist, wie sehr Irland inzwischen auf Augenhöhe mitredet. Die von Enterprise Ireland vorbereiteten Initiativen führen immer häufiger zu handfesten Ergebnissen: Neue Verträge, Ausweitung von Kooperationen und ein Auftakt, von dem noch mehr kommen könnte. Die Messlatte? Irische Exporte nach Deutschland – allein von Enterprise Ireland unterstützte Firmen – sind 2024 um satte 13 Prozent gestiegen und kratzen an der 2,7 Milliarden-Euro-Grenze.
Was das im Alltag bedeutet? Mehr als 40.000 Arbeitsplätze in Deutschland gehen auf irische Unternehmen zurück, während Deutschlands Fußabdruck in Irland auch kräftig wächst, vor allem in den Segmenten Technologie, Life Sciences und Finanzen. Namen wie Portwest oder Kingspan schweißen ihre Zukunft immer häufiger mit deutschen Firmen zusammen und etablieren Innovationen, die tatsächlich Auswirkungen spürbar machen.
Manchmal, wenn so von Delegationen gesprochen wird, klingt das nach vielen Handshakes und wenig Substanz. Doch dieses Treffen dürfte tatsächlich mehr sein – eine Bühne für das gegenseitige Zeigen (und auch Staunen), was die jeweils andere Seite kann. Und wie immer ist da ein Schuss Unsicherheit: Werden die neuen Brückenhalten? Oder bleibt es bei guten Absichten?
Auffällig war auch das Networking-Dinner, bei dem über 100 Führungskräfte beider Nationen im direkten Kontakt fachsimpelten. Die Zahlen und Ankündigungen wirken solide – aber das Entscheidende ist wahrscheinlich das, was während oder nach ein paar Gläsern Wein informell geklärt wurde. Denn da geht es – so ehrlich muss man sein – nicht nur um Excel-Tabellen, sondern um Kontakte, Dynamik, und ein bisschen Bauchgefühl.
Unterm Strich sieht man: Beiderseits ist der Ehrgeiz groß, Europa gemeinsam zu gestalten. Und wenn Ministerin Smyth von nachhaltigem Bauen, Medizintechnik oder Luftfahrt spricht, dann ist das keine bloße PR – sondern durchaus ein Fingerzeig, wohin der Hase (vielleicht) künftig in Europa läuft.
Irland und Deutschland intensivieren aktuell sichtbar ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit. Im Mittelpunkt der irischen Delegationsreise steht die Förderung von Hightech-Sektoren, darunter Medizintechnik, nachhaltiges Bauen und Luftfahrt, gekoppelt mit konkreten neuen Investitionsabschlüssen und Partnerschaften. Presseberichten zufolge haben auch der Brexit und globale Lieferkettenkrisen in jüngster Zeit dazu geführt, dass Irland gezielt auf Diversifizierung setzt und den deutschen Markt zur zweiten Heimat für viele seiner Unternehmen macht. Das belegt auch ein stetig wachsender bilateraler Handelsumsatz. Laut irischen Regierungsquellen und deutschen Medien nehmen insbesondere Unternehmen mit Fokus auf Digitalisierung, erneuerbare Energien und nachhaltige Innovationen Fahrt auf; es werden vielfach zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen. (Stand: 22.10.2025 mit Ergänzungen aus aktuellen Quellen)