Parkplatznot für Lkw-Fahrende wird zur Gefahr
Viele Lkw-Fahrerinnen und Fahrer finden abends oft keinen legalen Platz für ihre Ruhezeiten – ein Problem, das in Deutschland auf den Autobahnen täglich sichtbar wird. Wer gezwungen ist, sein Fahrzeug notgedrungen auf Seitenstreifen, Ein- oder Ausfahrten, Pkw-Parkzonen oder quer zwischen regulären Stellplätzen abzustellen, trägt nicht nur ein Bußgeldrisiko, sondern verschärft die Unfallgefahr für alle. Man kann ehrlich sagen: Hier geht es längst um mehr als reinen Komfort.
DVR: Pausen ohne Parkplatz? Ein Sicherheitsrisiko!
"Ohne sicheren Stellplatz ist echte Erholung unmöglich – und das rächt sich schnell im Verkehrsgeschehen", kommentiert DVR-Präsident Manfred Wirsch. Er rückt die Debatte weg von reiner Infrastrukturpolitik und erinnert: "Lkw-Fahrende ohne Ruheplatz sind gezwungenermaßen ein Risiko. Der Bund darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen und muss den Stellplatzausbau solide absichern."
Bauprojekte drohen zu scheitern, Finanzierung unvollständig
Laut Plan für 2025 bis 2029 sind bislang nur 1,9 Mrd. Euro für neue Plätze gesichert – gut zwei Milliarden fehlen noch. Schon ab 2027 könnten Bauvorhaben kippen, weil das Budget nicht reicht. Der DVR betont, dass bloße Gesetze nicht reichen: Es braucht das nötige Geld, sonst helfen die schnelleren Verfahren am Ende niemandem.
Stellplätze brauchen auch Nähe zur Autobahn
Neue Plätze sollten nicht nur an den klassischen Rastanlagen entstehen, sondern auch im Umkreis von drei Kilometern von Ausfahrten oder Anschlussstellen – so sieht es etwa das Förderprogramm SteP vor. Der DVR appelliert: "Ein zweiter Förderaufruf darf nicht auf die lange Bank geschoben werden."
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Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat vernetzt Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und setzt auf die Vision Zero – also den langfristigen Plan, dass niemand mehr im Straßenverkehr ums Leben kommt oder schwer verletzt wird. Die Organisation lebt vom Engagement und der Kompetenz ihrer vielfältigen Mitglieder.
Pressekontakt: Christoph Rieger, Presse, DVR, Jägerstraße 67-69, 10117 Berlin, Tel: 030 2 26 67 71 - 30, E-Mail: CRieger@dvr.de
Originalmeldung des DVR via news aktuell
Lkw-Rastplätze sind in Deutschland Mangelware, was nicht nur die Erholung, sondern auch die Sicherheit der Fahrer massiv beeinträchtigt. Obwohl die Bundesregierung das Infrastruktur-Zukunftsgesetz als Hebel sieht, bleibt die Finanzierung vieler Ausbauprojekte offen – spätestens ab 2027 könnte das Geld knapp werden. Dabei betont der DVR, dass die Stellplatzfrage keine Komfortdebatte, sondern ein zentrales Sicherheitsproblem ist, und pocht auf einen entschlossenen Ausbau auch im Umfeld der Autobahnen. Laut aktuellen Berichten steigen die Unfallzahlen mit Lkw-Beteiligung auf deutschen Autobahnen weiter an – viele Experten führen das unter anderem auf Übermüdung durch fehlende abgestimmte Ruhezeiten und Stellplätze zurück. Verschiedene Medien bestätigen, dass die Wirtschaft in Deutschland angesichts dieser Engpässe alarmiert ist, da sich Lieferketten und Arbeitsbedingungen für Fahrende spürbar verschlechtern. Viele rasch beschlossene Förderprogramme kommen nur schleppend voran, und laut Branchenstimmen droht bei ausbleibender Finanzierung sogar eine weitere Verschärfung des Problems in den kommenden Jahren.