Erinnerung und Verantwortung – Ein neues Denkmal für polnische Opfer in Berlin

Mitten in Berlin soll ein dauerhafter zentraler Erinnerungsort für die polnischen Opfer des deutschen Nationalsozialismus entstehen. Das Projekt sieht einen internationalen Wettbewerb und die Beteiligung von Expertinnen und Experten aus Polen vor. Zudem bleibt der Plan eines Deutsch-Polnischen Hauses als Begegnungs- und Lernort fest auf der Agenda.

heute 17:49 Uhr | 10 mal gelesen

Manchmal hält sich Geschichte wie ein alter Duft im Treppenhaus – da, aber kaum jemand spricht darüber. Genau diese Schatten wollen deutsche wie polnische Stimmen nun heller ausleuchten: Am traditionsgeladenen Ort der früheren Kroll-Oper ist endlich ein Denkmal für die Millionen von Polen geplant, die im Zweiten Weltkrieg dem deutschen Terror zum Opfer fielen. Was mich bewegt: So eng die Beziehungen heute sind – einst klafften Gräben tiefer als die Spree. Nur wenige wissen wohl, wie unerbittlich die deutsche Besatzungsmacht in Polen tatsächlich wütete. Und während heute in Berlin Cafés aus dem Boden sprießen, wird hier ein Erinnerungsort verankert, der mehr sein will als eine Statue: Austausch, Auseinandersetzung und ein lebendiger Blick auf das, was war. Gerade jetzt, wo Populisten altbekannte Geschichten neu verdrehen, schickt Deutschland mit dem Denkmal ein klares Zeichen: Wahrheit zählt, und sie ist unbequem. Es bleibt kein Raum für das Schönfärben oder Vergessen. Das geplante Deutsch-Polnische Haus soll, wenn man es so sagen mag, Herzstück eines neuen Miteinanders werden – Erinnerungsarbeit trifft auf gelebte Nachbarschaft. Und, ehrlich gesagt, manchmal frage ich mich, warum das alles so lange gedauert hat. Trotzdem: Die Mahnung steht – dass europäische Freundschaft immer wieder neu verdient werden muss.

An der Stelle der alten Kroll-Oper in Berlin bekommt die polnische Leidensgeschichte der NS-Zeit einen offiziellen Gedenkort – samt internationalem Architekturwettbewerb und polnischer Beteiligung. Mit diesem Schritt, betonen Politikerinnen wie Nancy Faeser und Ralf Stegner, verpflichtet sich Deutschland, die Vergangenheit offen und ehrlich zu beleuchten, statt sie, wie es vereinzelte Strömungen fordern, zu relativieren. Zentral bleibt für beide: Die Erinnerungskultur ist keine historische Fußnote, sondern Grundlage für ein friedliches und partnerschaftliches Europa, das sich der eigenen Verantwortung stellt. Ergänzend bestätigen aktuelle Berichte aus unterschiedlichen Medien: Die Bundesregierung treibt das Projekt trotz politischer Diskussionen engagiert voran, und die Einbindung polnischer Perspektiven wird ausdrücklich betont, um dem Mahnmal internationale Anerkennung zu verleihen. Diskutiert wird auch, wie der Lern- und Begegnungsraum über bloße Symbolik hinaus zu einem zentralen Ort für Dialog und Aufklärung werden kann und damit angesichts antidemokratischer Kräfte besonders wichtig wird. Der Bau sorgt zudem für eine gewisse Kontroverse: Während Gedenkstättenforscher vor zu starker Institutionalisierung warnen, begrüßen Opferverbände und viele Historiker das nachhaltige Zeichen für die europäische Erinnerungskultur.

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