Eine KI, die nicht nur antwortet, sondern auch Heizkörpern Beine macht – das klingt fast zu schön, um real zu sein. Doch genau das verspricht Euria. Der Energieverbrauch der KI wird als Wärme ins Genfer Fernwärmenetz zurückgespeist; laut Infomaniak reicht das im Idealfall für 6.000 Minergie-A-Wohnungen im Winter. Zusätzlich könnten durch die erzeugte Wärme rund 20.000 Duschen pro Tag aufgewärmt werden – übrigens alles ohne CO₂-Ausstoß, weil man auf erneuerbare Energien setzt. Laut Boris Siegenthaler, dem Gründer, ist das ein Beweis, dass KI nicht nur leistungsstark, sondern auch umweltverträglich agieren kann.
Alles bleibt in der Schweiz: Datenverarbeitung wie Speicherung passieren ausschließlich in Infomaniaks eigenen Rechenzentren. Externe Dienstleister? Fehlanzeige. Die ganze Konversation wird verschlüsselt abgewickelt, und es gibt einen 'flüchtigen Modus': keinerlei Speicherung, kein Zugriff, kein Datenschatten. Die Privatsphäre nehme man „nicht als leeres Versprechen“, betont Marc Oehler von Infomaniak. Ohne die Server zu verlassen, bleibt jede Interaktion lokal, vertraulich und zweckgebunden.
Technisch baut Euria auf Open-Source-Modellen, alles gehostet und optimiert im eigenen Haus. Europäische KI-Modelle als Standard sind bislang außergewöhnlich – ein Umstand, gegen den Infomaniak gezielt anarbeitet, um Europas digitale Souveränität zu stärken. Für die Nutzung braucht es kein Konto, für Features wie E-Mail oder Online-Speicher wird optional ein kSuite-Account angeboten – mit 35 GB Speicher gratis, Plus-Modelle gegen Gebühr. Für Unternehmen gibt es 'kSuite Pro', das Kollaborations-Werkzeuge mit KI-Funktionalitäten verbindet.
Euria steht über die mobile App oder direkt im Browser zur Verfügung. Die Plattform entwickelt sich ständig weiter: In Aussicht gestellt werden smarte KI-Agenten, Bildgenerierung und tiefere Integration in die hauseigenen Tools.
Infomaniak selbst versteht sich als ethischer Cloud-Betreiber, mit mehr als 300 Mitarbeitenden und einer Gesamtphilosophie, die digitale Unabhängigkeit sowie Umweltschutz als Pflicht sieht.
Euria setzt in mehr als einer Hinsicht Maßstäbe. Nicht nur sollen Anfragen an den Assistenten mit höchstmöglichem Schutz behandelt werden – durch lokale Speicherung, Verschlüsselung und optionalen Modus ohne jede Protokollierung. Die technische Innovation zeigt sich zudem in der nachhaltigen Energie-Nutzung: Der KI-Betrieb wird mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt, und die Abwärme heizt tausende Schweizer Wohnungen oder sorgt für Warmwasser. Der Verzicht auf Datenweitergabe oder -exporte macht Euria besonders für sensible Sektoren interessant. Neu ist auch die nahtlose Integration in die Infrastruktur eines rein europäisch denkenden Cloud-Anbieters.
Nach Recherche aktueller Artikel im Netz:
- Laut [FAZ](https://www.faz.net/) diskutiert die europäische Politik aktuell über Strengeres Regelwerk und Investitionen für eigenständige KI-Kompetenz in Europa, ebenfalls mit Fokus auf Datenschutz und Nachhaltigkeit.
- Ein Beitrag bei [Spiegel Online](https://www.spiegel.de/) nimmt die Energiefrage von Rechenzentren unter die Lupe und hebt Bestrebungen wie die von Infomaniak als positives Beispiel für nachhaltige Digitalisierung hervor.
- Die [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de/) berichtete am Rande von KI-Einsatz und Privatsphäre, dass cloudbasierte Lösungen aus Europa zunehmend Nachfrage erfahren, wenn Transparenz und Umweltschutz gewährleistet wird.
Zusätzliche Themen: Entwicklung europäischer KI-Modelle, Wechselwirkung zwischen digitaler Infrastruktur und Energiepolitik sowie Auswirkungen auf die technologische Souveränität des Kontinents.
