Family Offices bereiten kräftige Aufstockung ihrer Immobilienportfolios vor

Wien – Während in der DACH-Region derzeit viel Unsicherheit die Schlagzeilen prägt, setzen Family Offices auf einen klaren Kurs: Sie planen, ihr Engagement im Bereich Immobilien bis 2026 deutlich zu erhöhen. Der Verkauf bestehender Objekte spielt dabei für die meisten nur eine Nebenrolle. Im Fokus stehen vor allem Wohnimmobilien, die weiterhin als stabile Investment-Basis gelten, wie eine aktuelle Umfrage der Advantage Family Office GmbH gemeinsam mit Budasch Real Estate zeigt.

heute 09:40 Uhr | 11 mal gelesen

Spannend, wie sich die Schwerpunkte in der Investmentlandschaft immer wieder verschieben. Die Studie, auf die sich dieser Artikel bezieht, beleuchtet zentrale Parameter: Wo wollen Family Offices zukünftig investieren? Welche Zeiträume und Summen haben sie im Blick? Es wirkt fast, als wolle die Branche – von wankenden Märkten unbeeindruckt – ein deutliches Signal setzen. Sabine Duchaczek von Advantage bringt es auf den Punkt: "Wir versuchen, mit dieser Analyse Orientierung für Investoren zu stiften – wer im Nebel segelt, sucht Anhaltspunkte."

Gerade in bewegten Zeiten sind solche Analysen Gold wert, oder wenigstens Silber. Die Befragten – allesamt keine Newcomer – sehen auf dem Wiener Family Office Investment Forum, das kürzlich im Palais Almanac stattfand, die Zukunft eigentlich recht entspannt. Im Unterschied zu den täglichen Meldungen über Crashs, Inflation und Krisen klingt da fast Optimismus durch. Alexander Budasch, der Initiator auf Immobilienseite, beschreibt das so: "Die Branche schaut über die Herausforderungen hinweg auf die Chancen."

Ins Detail: Zwei Drittel der Family Offices wollen pro Kauf maximal zehn Millionen Euro anlegen – keine wilden Wetten, sondern vorsichtige Diversifikation. Besonders auffällig: Österreichische Family Offices investieren weiterhin am liebsten im eigenen Land. Fast 90 Prozent bleiben dem Heimmarkt treu, und 85 Prozent konzentrieren sich auf Objekte in sehr guten Lagen – vermutlich nach dem Motto: erstklassige Standorte trotzen Schwankungen am ehesten.

Es ist übrigens bemerkenswert, wie sich die Erwartungen stabilisieren: Die Mehrheit rechnet mit weitgehend konstanten Renditen und Zinsen bis 2026. Wohnimmobilien stehen hoch im Kurs – zwei von drei Befragten glauben, dass Wohnen weiter überdurchschnittlich performen wird. Im Vergleich dazu gelten Büro- und Einzelhandelsimmobilien als eher unsicheres Pflaster. Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien werden wahrgenommen, aber selten als entscheidender Dealbreaker.

Abschließend noch ein Wort zu den Veranstaltern: Advantage Family Office organisiert seit Jahren Networking-Events für Investoren quer durch Europa, während Budasch Real Estate als erfahrener Immobilienberater in einem Dutzend Ländern unterwegs ist. Wer mehr wissen will, dem seien deren Websites ans Herz gelegt – oder auch der direkte Draht zu Sabine Duchaczek. Man merkt, die Szene lebt von Beziehungen und Austausch.

Family Offices in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhöhen die Schlagzahl bei Immobilien-Investments – vor allem im Wohnbereich. Laut aktueller Befragung bleiben Top-Lagen im eigenen Land und konservative Einzelinvestmentgrößen das bevorzugte Rezept gegen Marktschwankungen. Während die Mehrheit keinen signifikanten Anstieg bei Renditen oder Zinsen erwartet, gelten ESG-Kriterien zwar als beachtenswert, aber selten als Hauptentscheidungspunkt. Ergänzung: Nach Recherchen sind Family Offices derzeit tatsächlich auf der Suche nach sicheren, inflationsgeschützten Investments – und nutzen das gesunkene Preisniveau bei vielen Objekten für gezielte Käufe. Gleichzeitig zeigt sich ein wachsendes Interesse an Neubauten und energetisch sanierten Immobilien, nicht zuletzt getrieben durch drohende EU-Vorgaben für Energieeffizienz im Gebäudesektor. Interessant ist zudem, dass rasant gestiegene Hypothekenzinsen institutionelle Investoren zwar bremsen, doch Family Offices mit viel Eigenkapital zunehmend als Gewinner dieser Phase auftreten.

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