Das Statistische Bundesamt hat gemeldet, dass im Oktober die mautpflichtigen Lkw mit mindestens vier Achsen auf Autobahnen etwas mehr Strecke machten – plus 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat, saison- und kalenderbereinigt. Trotzdem trübt der Blick in den Rückspiegel: Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres war der Index um 0,9 Prozent niedriger. Kurios, wie ein kleines Temperaturflackern; denn der Lkw-Verkehr ist ein ziemlich ehrlicher Seismograf: Rollt mehr Schwerlast, rappelt es meist auch in den Bilanzen der Industrie. Lkw-Fahrleistungsgrafen gleichen Wellen – manchmal überraschend, nicht immer logisch erklärbar. Die Verbindung zur industriellen Produktion lässt sich kaum leugnen; steigt oder fällt die eine Kurve, folgt die andere oft wie ein Schatten. Andererseits, wer weiß: Es gibt halt immer auch unerwartete Nebengeräusche, vom Wetter bis zum Konsumklima.
Der leichte Anstieg der Lkw-Fahrleistungen im Oktober scheint auf kleine konjunkturelle Impulse hinzudeuten, verliert aber an Glanz durch den Jahresvergleich mit 2024. Transport- und Wirtschaftsseismographen, wie der Lkw-Mautindex, erlauben zwar einen frühen Blick auf das industrielle Gesamtbefinden, reagieren aber gerne auf kurzzeitige Schwankungen – und sind anfällig für externe Schocks wie die gebremste Nachfrage aus China oder angespannte Lieferketten. In aktuellen Medienanalysen rücken zudem Faktoren wie die geplante Ausweitung der Maut auf kleinere Fahrzeuge, steigende Spritpreise und das fragile Konsumklima als Bremsklötze für nachhaltiges Wachstum in den Fokus.