Mal ehrlich: Über Geld spricht man in Deutschland selten. Dennoch bestimmt es ständig unser Leben, ob wir wollen oder nicht. Und trotzdem – die meisten rutschen eher zufällig durchs System, statt aktiv das Steuer in die Hand zu nehmen.
Wo die Defizite ihren Anfang nehmen
Es ist nicht nur die eigene Bequemlichkeit oder Gleichgültigkeit, die hier eine Rolle spielt. Das Bildungssystem streift wirtschaftliche Themen höchstens am Rande; die Lust, sich freiwillig tiefer damit zu befassen, ist bei vielen so groß wie am Montagmorgen aufzustehen. Da entsteht das Bild: Finanzen, das ist was für die Profis – und schon landen Grundkenntnisse über Geld auf der Ersatzbank. Und: In der Familie? Da ist das Thema oft ebenfalls tabu.
Das Problem schaukelt sich auf. Der Einzelne gibt ab, lässt Konzerne oder Banken das Denken übernehmen – bis irgendwann, eine Fehlentscheidung später, das bittere Erwachen kommt. Teure Kredite, vor sich hergeschobene Altersvorsorge oder leere Sparkonten – das ist für viele nicht die Ausnahme, sondern fast schon Normalität.
Institutionen in der Mitverantwortung
Doch nicht nur die Menschen selbst sind am Zug. Auch Schule, Politik und Medien können kaum von sich behaupten, bisher alles drangesetzt zu haben, die finanzielle Kompetenz in der Breite zu stärken. Ein paar Unterrichtsstunden hier, ein Ratgeber im Fernsehen dort – das klammert das Wesentliche aus: Finanzen als Fundament für mündige Teilhabe.
Und wenn wir mal ehrlich sind: Die Prioritäten liegen oft woanders. Ginge es nach kurzfristigen Trends, wäre zumindest der Euro spannend. Doch finanzielle Bildung zieht im politischen Alltag häufig den Kürzeren. Medien bedienen zwar hin und wieder Einzelthemen (Inflation! Rentenkrise!), ohne jedoch Grundlagenkontinuität zu bieten.
Geld als „Angstthema“ – und wie man es entzaubern kann
Ein weiterer Bremsklotz: Viele halten Finanzthemen für zu schwer, zu trocken oder schlicht nicht ihr Ding. Das ist manchmal schlicht Ausrede, manchmal aber auch die Folge schlechter Vorbilder. Auch das Vertrauen, dass Profis schon wissen, was für einen selbst richtig ist – tja, das kann sich rächen, spätestens wenn die Bank Gebühren erhöht oder die Versicherung doch nicht zahlt.
Besser ist es, selbst das Ruder zu übernehmen – und sei es mit wackligen Schritten. Ein bisschen Chaos gehört ja zum Leben dazu.
Kleine Schritte – große Wirkung: Wie man aus der Unsicherheit herausfindet
- Erste Übersicht: Wofür fließt mein Geld überhaupt weg? Ein Notizbuch reicht anfangs, um Klarheit zu gewinnen.
- Budgetieren hilft, Entscheidungen zu sortieren und Prioritäten zu setzen. Wer kennt das nicht – die Frage, ob man Geld für Pizza oder doch lieber eine Rücklage ausgibt?
- Wer einen Sicherheitspuffer von drei bis sechs Monatsgehältern aufbaut, muss in der Krise weniger schlaflose Nächte fürchten.
- Stichwort Schulden: Je früher man teure Kredite reduziert, desto mehr Luft bleibt für anderes – hört sich nach Floskel an, ist aber so.
- Ziele setzen, dranbleiben und nach und nach mehr Wissen zusammentragen. Wissen wächst, wie ein Baum – aber am Anfang genügt schon ein Same.
Wer ist Thorsten Wittmann?
Thorsten Wittmann kennt das Geschäft: Über 20 Jahre Expertise in Geldthemen, international unterwegs, als Autor und Coach mit Fokus darauf, wie Menschen Vermögen nicht nur aufbauen, sondern auch erhalten. In seinen Seminaren vermittelt er weniger graue Theorie, sondern erprobte Strategien, die auch in Krisenzeiten tragfähig sind. Mehr Informationen dazu: https://thorstenwittmann.com/
Pressekontakt: TWI International LLC, Thorsten Wittmann, Bessemerstraße 82, 10. OG Süd, 12103 Berlin
Originalbeitrag von Thorsten Wittmann, bereitgestellt durch news aktuell
Anders als etwa in Skandinavien oder Kanada, wo Geldthemen im Lehrplan fest verankert sind, bleibt finanzielle Bildung in Deutschland ein Sorgenkind – getrieben von eingeschränkten schulischen Angeboten, gesellschaftlichen Tabus und einer Politik, die dieses Thema allzu oft auf die lange Bank schiebt. In den letzten Monaten ist das Thema durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten, hohe Inflationsraten und Debatten um die Rentenreform wieder mehr in den Fokus gerückt: Laut aktuellen Medienberichten beobachtet man gerade unter jüngeren Menschen wachsende Unsicherheiten, was Sparen, Investieren und altersvorsorge angeht (zum Beispiel berichten 'Die Zeit', 'Süddeutsche' und 'Spiegel' regelmäßig über die Folgen fehlenden Finanzwissens). Verschärft wird die Lage durch veränderte Finanzprodukte wie Kryptowährungen und Neobanken, die viele überfordern. Auch Initiativen wie „Fit4Finance“ oder Projekte von Verbraucherzentralen zeigen: Gegensteuern ist möglich, aber der Nachholbedarf bleibt enorm.