Gefahr durch eID-Karten: Schlupfloch für Betrüger in deutschen Kommunen

Aktuelle Nachforschungen zeigen, dass die deutsche eID-Karte Schwachstellen bietet – Kriminelle könnten Banken und Behörden austricksen.

11.12.25 08:28 Uhr | 39 mal gelesen

Manchmal fragt man sich ja wirklich, wie weit die deutsche Technik eigentlich ist. Denn wie Berichte zeigen, hinken viele Bürgerämter in puncto Ausstattung hinterher: Fragt etwa jemand eine eID-Karte an – das geht schon seit 2021 – reichen ausländische Ausweisdokumente als Grundlage. Aber wer prüft die wirklich auf Herz und Nieren? In den meisten Fällen: niemand so richtig. Das Problem ist, dass modernste Prüfgeräte oder Zugänge zu relevanten Datenbanken fehlen. Wer jetzt argwöhnt, dass das Kriminellen Tür und Tor öffnet, liegt offenbar richtig. Die virtuelle Identität der eID-Karte lässt sich nämlich für allerlei Kontoeröffnungen und Gründungen im Internet nutzen, alles auf einen Schlag so offiziell wie ein deutscher Pass. Bedenklich ist daran, dass mehr als 47.000 dieser Karten bereits im Umlauf sind – billig und vermeintlich sicher, doch in Wahrheit ziemlich anfällig. Dass keine biometrischen Merkmale auf der Karte zu finden sind, ist nur ein Aspekt. Besonders dreist: Mit gestohlenen oder gefälschten Papieren könnten sich Betrüger eine eID erschleichen und hinterher Konten für etwa Geldwäsche benutzen. Und ausgerechnet Banken werden damit allein gelassen – ihnen bleibt nur das Vertrauen, dass Behörden bei der Kartenvergabe sauber arbeiten. Die Realität: Viel Verantwortung wird von Bund zu Ländern geschoben, aber ein echter Sicherheitsstandard fehlt (noch). IT-Expertin Lilith Wittmann spricht’s deutlich aus: Ohne flächendeckende Geräte zur Echtheitsprüfung bleibt das System ein Einfallstor für Betrüger.

Die eID-Karte als offizielles Identifikationsdokument in Deutschland weist erhebliche Sicherheitslücken auf – einerseits, weil viele Bürgerämter keine geeignete Ausstattung zur Überprüfung ausländischer Dokumente besitzen, und andererseits, weil ein Abgleich mit europäischen Fahndungsdaten fehlt. Das Ergebnis: Es ist grundsätzlich möglich, mit gefälschten oder gestohlenen Papieren eine gültige eID zu erhalten, mit der dann Bankkonten auf falsche Identitäten eröffnet werden; das sorgt insbesondere bei Finanzinstituten für erheblichen Unmut. Aktuelle Diskussionen unterstreichen den Bedarf nach bundeseinheitlichen Prüfgeräten und mehr technischer Unterstützung, mindestens aber mehr politischer Initiative, insbesondere, da die Banken den Staat in der Verantwortung und zugleich im Rückstand sehen. Neue Berichte vom 17. und 18. Juni 2024 betonen zusätzlich die Gefahr, dass angesichts der wachsenden Digitalisierung besonders internationale Banden Identitätsdiebstahl nutzen könnten, um Konten für kriminelle Aktivitäten zu eröffnen. Einige Banken haben deshalb begonnen, zusätzliche Kontrollmechanismen einzuführen, jedoch fehlt weiterhin eine zentrale, länderübergreifende Datenbank zur Dokumentenüberprüfung. Laut Vertretern von Datenschützern und Gewerkschaften warnen internationale Beispiele davor, dass eine zu schnelle Ausweitung digitaler Identitäten ohne flankierende Sicherheitsmaßnahmen Vertrauen untergraben und Betrugsfälle explodieren lassen könnte.

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