Gemeinsam für die Region: Thüga Energie und ThügaNETZE fusionieren zum neuen Energieversorger

Ab Anfang 2026 verschmelzen Thüga Energie und ThügaNETZE zu einem gemeinsamen Regionalversorger. Die neue Struktur soll nicht nur die Energiewende in Süddeutschland mit Schwung vorantreiben, sondern auch Synergieeffekte in den Regionen Hegau, Pfalz, Oberschwaben und Allgäu heben. Zudem gibt es Änderungen im Management beider Unternehmen.

heute 15:54 Uhr | 18 mal gelesen

Pläne für Großes kündigten die Führungskräfte von Thüga an: Mit einer deutlichen Konzentration der Kräfte – so formuliert es Dr. Constantin H. Alsheimer, der Vorstandsvorsitzende – will man sich im sich wandelnden Energiemarkt neu aufstellen. Im Kern geht es darum, beide Firmen nicht länger nebeneinander, sondern unter einer gemeinsamen Flagge für mehr Präsenz und Schlagkraft agieren zu lassen. In einem regional stark verwurzelten Marktumfeld klingt das fast schon nach einer Selbstverständlichkeit, doch die Details zählen: Thüga legt die Anteile an der ThügaNETZE noch 2025 in die Thüga Energie und schafft damit eine vertikal integrierte Struktur – Dachgesellschaft und Netzbetreiber, Hand in Hand. Diese Distanzlosigkeit der Zusammenarbeit ist auch außerhalb der Marktlogik ein Signal, dass die Energiewende längst nicht mehr am Reißbrett geplant, sondern vor Ort, in der Region, umgesetzt werden muss. Nicht zu vernachlässigen: Die Personalrotation an der Spitze. Christoph Raquet übernimmt zum Jahresstart 2026 die Geschäftsführung der Thüga Energie, während Dr. Markus Spitz neue Regionen verantwortet. Und: Mit Martin Bauer wird ein interner Netz-Experte Chef der ThügaNETZE. Mit solchen Rochaden bleibt immer auch ein Funken Unsicherheit, ob und wie neue Ideen eingeführt werden, doch der Schwung scheint derzeit auf Seiten der Erneuerer zu liegen. Die Thüga-Gruppe als Ganzes mag auf den ersten Blick wie ein Synonym für „solide“ wirken – mit über 100 Partnerunternehmen, Millionen Kunden und einem kräftigen Umsatzpolster für deutsche Verhältnisse. Risikoavers? Möglich. Aber vielleicht ist genau das in Zeiten zwischen fossilem Abschied und unsicheren Netzauslastungen die eigentliche Stärke. Ein junges, dynamisches Start-up wird aus dieser Fusion zwar nicht – aber eine stärkere, zukunftsfähige Einheit, die sich voll auf die Probleme und Chancen der Energiewelt 2030 aufstellen kann. Mit ihren Kompetenzen bei Strom, Gas, Wasser, Wärme und Elektromobilität sowie großem Engagement für erneuerbare Energien und ein gut ausgebautes Ladenetz, ist die Thüga-Gruppe ein Schwergewicht der Branche. Der neue Regionalversorger dürfte für einige Bewegung auf dem Markt sorgen, zumal die Transformation der Energieversorgung in Deutschland vielerorts noch auf die richtige Lösung wartet – oder besser: auf das richtige Team vor Ort.

Thüga Energie und ThügaNETZE bündeln künftig als gemeinsamer Regionalversorger ihre Kräfte, um regionale Energie- und Wärmewendeprojekte schlagkräftiger voranzutreiben. Die neue Organisationsform wird als vertikal integriertes Modell umgesetzt, mit der Thüga Energie als Dachgesellschaft und ThügaNETZE als Netzbetreiber, was die Effizienz steigern und die Netzinfrastruktur für neue Herausforderungen rüsten soll. Das Management erhält dabei neue Impulse durch die Umbesetzungen der Geschäftsführung, während die Thüga-Gruppe insgesamt mit vielfältigen Dienstleistungen, starker kommunaler Verankerung und beachtlicher Markt- und Innovationskraft weiter eine zentrale Rolle unter den deutschen Energieversorgern einnimmt. Aktuelle Recherchen zeigen, dass der Energiesektor in Deutschland weiterhin von tiefgreifenden Veränderungen geprägt ist: Die Bundesregierung forciert etwa mit neuen Förderprogrammen und Gesetzespaketen den Ausbau erneuerbarer Energien und die Modernisierung der Netzinfrastruktur, um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Zeitgleich steigen die Anforderungen an Energieanbieter bezüglich Versorgungssicherheit, Digitalisierung und nachhaltigen Geschäftsmodellen; regionale Fusionen und Kooperationen wie die von Thüga gelten dabei als Schlüssel zu mehr Effizienz und Innovationskraft. Im Kontext der wachsenden Herausforderungen – unter anderem steigende Investitionskosten, Fachkräftemangel und Debatten über die zukünftige Rolle von Wasserstoff und E-Mobilität – bieten Zusammenschlüsse auf kommunaler Ebene eine Möglichkeit, die unterschiedlichen Anforderungen an die Energiezukunft praxistauglich und kundennah zu gestalten.

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