Die Diskussion über die Lastenverteilung in der europäischen Flüchtlingspolitik spitzt sich zu, nachdem Deutschland entschieden hat, sich aus Teilen des EU-Solidaritätsmechanismus zurückzuziehen. Während Innenminister Dobrindt das ausgelastete Aufnahmesystem Deutschlands als Grund anführt, kritisieren die Grünen diesen Sonderweg scharf. Neu hinzugekommen ist die Debatte um geplante Abschiebezentren außerhalb der EU, die aus Sicht von Expert:innen und Menschenrechtsorganisationen rechtliche, ethische und praktische Probleme bergen: Die EU sucht händeringend nach einer einheitlichen Linie zwischen Abschottung und Solidarität. Erst kürzlich wurde in einer Analyse der ZEIT betont, dass temporäre Grenzkontrollen die Lage zwar kurzfristig entschärfen, aber keine nachhaltige Lösung bieten und zu neuen Friktionen führen können (Quelle: [ZEIT ONLINE](https://www.zeit.de)). Darüber hinaus detailiert die taz die wachsende Zahl rechtlicher Prüfungen gegen Pushback-Vorwürfe an den EU-Außengrenzen und verweist auf eine hohe Dunkelziffer nicht dokumentierter Fälle (Quelle: [taz](https://taz.de)). Auf DW.com wurde außerdem ausführlich diskutiert, wie geplante Rückführzentren die Beziehungen zu nordafrikanischen Staaten zusätzlich belasten und Fluchtursachen keineswegs beheben (Quelle: [DW.com](https://www.dw.com)). Die Gretchenfrage im politischen Alltag bleibt: Ist „weniger Verantwortung“ tatsächlich noch Europapolitik?
09.12.25 09:01 Uhr