Arbeitsmarkt 2026: Hoffnungsschimmer in Sicht? ManpowerGroup sieht Stimmungswandel

Frankfurt am Main – Zum Start ins Jahr 2026 nehmen deutsche Unternehmen wieder etwas Mut auf: Laut neuem Arbeitsmarktbarometer der ManpowerGroup verbessert sich der Netto-Beschäftigungsausblick (NBA) auf 24 Prozent – das bringt Deutschland exakt auf internationalen Durchschnitt und sorgt nach längerer Flaute für vorsichtige Zuversicht. Verglichen mit dem letzten Quartal ist das ein Plus von sieben Punkten, das erste Mal seit einem Jahr mit echter Wachstumsdynamik.

09.12.25 09:01 Uhr | 24 mal gelesen

Der Jahresbeginn ist von einer leisen Aufbruchsstimmung am deutschen Arbeitsmarkt geprägt – so zumindest liest sich das aktuelle Stimmungsbild. "Wir sind nicht in Euphorie versunken, aber viele Arbeitgeber senden nach dem schwierigen Herbst immerhin positive Impulse", beschreibt Iwona Janas von ManpowerGroup Deutschland die Lage. Ganz durchgehend ist dieser Optimismus jedoch nicht. Die Branchen entwickeln sich sehr unterschiedlich. Eine kleine Überraschung: Im Bereich Finanzen & Versicherungen explodieren die Erwartungen förmlich – mit 47 Prozent NBA führt kein Weg an dieser Branche vorbei (ein sattes Plus gegenüber den Vorquartalen und gar noch deutlicher im Jahresvergleich). Versorgung & natürliche Ressourcen fährt hinterher, aber auch kräftig bergauf, während etwa Information & Kommunikation zwischen Licht und Schatten schwankt: Positiv im Quartalsvergleich, allerdings mit Wermutstropfen beim Jahresblick. Klassische Sorgenkinder bleiben die Industrie und, besonders heftig, die Automobilbranche. Zwar gibt’s leichte Verbesserungen im Vergleich zum Herbst, aber im Jahresvergleich sind die Rückschläge zum Teil dramatisch (z.B. Automobil: -29 Punkte vs. Vorjahr). Fast schon ironisch wirken da die Zuwächse im Mittelstand, während ausgerechnet die großen Konzerne – anders als noch vor der Pandemie – zunehmend den Rückzug antreten. Interessant: Die Städte tanzen voran – München und Berlin setzen mit ihren NBA-Werten die Messlatte, und auch Ostdeutschland mausert sich, zumindest im Vergleich zu den eigenen Vorquartalen. Ein Aspekt, der nicht übersehen werden sollte: Die Erholung erfolgt keineswegs gleichmäßig. Während große Konzerne Personal abbauen, rekrutieren kleine und mittlere Unternehmen überraschend offensiv. Die Bundesregierung versucht parallel etwa im Bau-Sektor gezielt zu unterstützen – ein "Bau-Turbo" soll Genehmigungsverfahren beschleunigen und Investitionen ankurbeln. Der aktuelle MEOS-Report, auf dessen Basis diese Einschätzung entsteht, erfasst neun Branchen – die Kategorisierung wurde zuletzt überarbeitet, damit sie die Realität besser spiegelt. Das macht die Ergebnisse zwar klarer, sorgt aber auch für leichte Verschiebungen im Vergleich zu älteren Zahlen. Langjährige Arbeitsmarkt-Profis nehmen die Zahlen des MEOS weltweit als wichtigen Frühindikator – aber auch als Einladung zum Nachdenken: Ist der Aufschwung von Dauer oder verpufft er wieder? Viel hängt von Witterung, Weltwirtschaft und vor allem dem Kampf um Talente ab. Die nächste Befragung – und womöglich ein nächster Trendwechsel? – ist für März 2026 angekündigt.

Der Arbeitsmarkt in Deutschland scheint sich zu Beginn von 2026 nach langen Monaten der Unsicherheit ein Stück weit zu erholen – das lässt zumindest der aktuelle ManpowerGroup-Bericht vermuten. Besonders Dynamik entwickeln überraschenderweise die Sektoren Finanzen & Versicherungen sowie Versorgung & natürliche Ressourcen, wohingegen gerade das verarbeitende Gewerbe und die Automobilbranche weiterhin mit großen Herausforderungen kämpfen. Die Entwicklung verläuft insgesamt sehr unterschiedlich: Mittelständische und kleine Unternehmen rekrutieren aktiv, insbesondere in urbanen Zentren, während große Konzerne weiterhin zögerlich sind oder sogar Stellen abbauen. Zusätzliche Recherche ergibt: Die taz berichtet, dass sich der deutsche Arbeitsmarkt zunehmendem Druck durch geopolitische Unsicherheiten und Energiepreise gegenübersieht, aber Fachkräfteengpässe die größte Sorge bleiben (https://taz.de). Laut der Süddeutschen Zeitung kam es kürzlich etwa bei Daimler zu weiteren Stellenkürzungen, was die Schwäche der Automobilbranche nochmals unterstreicht (https://www.sueddeutsche.de). Zeit Online hebt hervor, dass gerade der Mittelstand nach Lösungen sucht, um angesichts ungewisser globaler Konjunktur die Belegschaften zu halten – der Arbeitsmarkt sei "angespannt, aber noch nicht gekippt" (https://www.zeit.de). In Summe zeigen die Medienberichte: Eine echte Trendumkehr ist zwar noch nicht sicher, aber vielerorts wird wieder vorsichtig eingestellt und der Kampf um Talente bleibt Thema Nummer eins.

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