Da hat sich was getan: Die Hagedorn Unternehmensgruppe, deren Name in der Bau- und Rückbauwelt längst keine Unbekannte mehr ist, schluckt den angeschlagenen Schwerlastlogistiker Hüffermann. Die bisherigen Standorte zwischen Bremen, Hamburg, Potsdam, Leipzig und Frankfurt bleiben laut offizieller Mitteilung erhalten – und mit ihnen über 500 neue Mitarbeitende. Die werden künftig neben mittlerweile mehr als 1.000 Kränen und Spezialmaschinen zum Hagedorn-Fuhrpark zählen, sodass das Unternehmen mit jetzt rund 2.000 schweren Geräten die klare Pole Position im deutschen Markt einnimmt. Ein kurzer Blick zurück: Erst 2021 waren die Kranprofis von Wasel Teil der Hagedorn-Familie geworden. Jetzt also Hüffermann – eine Insolvenz als Startpunkt für echten Neustart? Scheinbar ja.
Der Clou: Hagedorn übernimmt alles aus der Insolvenz heraus, sichert hunderte Jobs und stärkt damit auch das Standbein in einer Branche, die gerade ohnehin unter Hochdruck läuft. Denn ob Windräder, Brückensanierungen oder große Industriemontagen – ohne Spezialkräne geht da wenig. Der geschäftsführende Hagedorn-Gesellschafter Christian Hülsewig bringt es auf den Punkt: Kreise schließen sich, Teams bleiben erhalten, und das Portfolio für Schwergewichte in der Bauwelt wächst weiter. "Wichtig ist uns, das gewachsene Know-how und die Menschen zu halten," so Hülsewig. Auch Insolvenzverwalter Beyer gibt sich gelöst: "Noch kurz vorm Fest ein Signal für die Beschäftigten – und ein Investor, der Verantwortung zeigt."
Das Ganze freut übrigens nicht nur die direkt Beteiligten: Der Boom in der Logistik schwerer Maschinen ist angetrieben von Energie- und Infrastrukturprojekten, gerade im Norden. Hagedorn geht seinen Kurs konsequent weiter, baut Vorstand und Strategie für die Zukunft aus und betont: Rückbau, Recycling, Tiefbau und Transport gehen bei ihnen längst Hand in Hand. Vom Ein-Mann-Start-up 1997 zum heute international agierenden Komplettanbieter – ein bemerkenswerter Weg, der offenbar noch längst nicht zu Ende ist.
Die Akquise der Hüffermann-Gruppe durch Hagedorn markiert einen bedeutenden Schritt für die deutsche Bau- und Schwerlastlogistik. Hüffermann, zuletzt insolvent, bleibt mit sämtlichen Standorten und Mitarbeitenden erhalten, was ein echtes Signal der Stabilität an die Branche sendet. Hagedorn sichert sich dadurch nicht nur Marktführerschaft, sondern auch Zugang zu wachstumsstarken Regionen, insbesondere im Norden und Osten, und kann so noch flexibler große Infrastruktur- und Energieprojekte stemmen.
Interessanterweise bietet die aktuelle Entwicklung in der Branche gleich doppelte Chancen: Der rasante Ausbau erneuerbarer Energien und die Modernisierung maroder Infrastruktur sorgen für eine nie dagewesene Nachfrage nach Kran- und Schwertransport-Dienstleistungen. Gleichzeitig bedeutet die Übernahme von qualifiziertem Personal – nicht selbstverständlich in den heutigen Zeiten des Fachkräftemangels – einen Vorsprung gegenüber Wettbewerbern. Dass die Integration von Wasel und Hüffermann unter dem Hagedorn-Dach keine Eintagsfliege ist, zeigen Berichte aus der Wirtschaftspresse: Insbesondere die Fähigkeit, Projekte aus einer Hand umzusetzen, gilt als starker Wettbewerbsvorteil. Zudem wird unter Marktbeobachtern diskutiert, dass fragmentierte Logistikmärkte wie Kran- und Tieflader-Business zunehmend durch gezielte Konsolidierungen geprägt sein werden. Durch die jüngsten Übernahmen setzt Hagedorn neue Standards – zum einen entlang der Wertschöpfungskette, zum anderen beim Thema Arbeitsplatzsicherung und regionaler Präsenz.