Unsere Gesellschaft steht an der seltsamen Schwelle, Kulturerbe – das jahrhundertelang nur Kriegen, Verfall und Gleichgültigkeit trotzen musste – nun auch gegen Hitzewellen, Starkregen und Schädlinge zu verteidigen. Auf der DBU-Tagung "Erbe erhalten, Zukunft sichern" treffen sich Menschen mit ganz unterschiedlichen Hüten: Forschende, Praktikerinnen, Behörden und Umweltpolitiker diskutieren nicht nur den Stand der Forschung, sondern auch ziemlich konkrete Ideen für morgen. Rita Schwarzelühr-Sutter aus dem Bundesumweltministerium unterstreicht, wie wichtig es ist, Vorsorge als dauerhafte Aufgabe zu verstehen. Die Projekte der DBU – von Schloss bis Solarziegel – zeigen, dass Klimaanpassung keine Nebensache sein muss, sondern oftmals zum Hoffnungsmotor für die Bewahrungsstrategie wird. Gerade die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (was für ein Wortungetüm!) will bis 2030 alle Unesco-Welterbestätten mit eigenen Klimakonzepten ausstatten. Eigentlich logisch: Wer Bauten erhalten will, muss in die Zukunft schauen – und zwar mit ziemlich viel Kreativität. Ein Rittergut aus dem 17. Jahrhundert wird jetzt etwa mit Solarthermie und Wärmepumpe ausgestattet, ohne in den Charme historischer Dachziegel einzuschneiden. Manchmal steckt die Innovation eben im Linkskremper – so nennen Fachleute die altbekannten Biberschwanz-Ziegel. Dass Dachbegrünungen oder Fassadenpflanzen immer noch ein Nischendasein fristen, ist gerade mit Blick auf aufheizende Innenstädte fast schon erstaunlich, meint DBU-Expertin Constanze Fuhrmann. Wenigstens werden mit Projekten wie "Florierende Altstädte" praktische Leitfäden für Denkmalschützer entwickelt. Letztlich bleibt: Klimaschutz und Denkmalschutz sind keine Gegenspieler, sondern Partner – zwei Seiten einer ziemlich rauen Medaille. Manche Sorge bleibt, ob Förderung und Praxis immer Schritt halten können. Aber wo, wenn nicht hier, bewährt sich gesellschaftlicher Erfindergeist? Die DBU bleibt am Ball – und lädt ausdrücklich zur Vernetzung und Mitarbeit ein.
Die Tagung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zeigt eindrücklich, wie eng Klimaanpassung und der Erhalt unseres kulturellen Erbes verzahnt sind. Angesichts zunehmender Schäden durch Extremwetter, Feuchtigkeit und neue Schädlinge werden innovative Ansätze wie Dachbegrünung, Solarenergie an Baudenkmalen und spezifische Klima-Konzepte für Unesco-Welterbestätten immer wichtiger. Eine aktuelle Recherche bestätigt: Besonders das Hochwasser 2021, steigende Temperaturen und Versäumnisse in der Anpassungspolitik gefährden viele Kulturgüter; die Bundesregierung plant, mehrere Milliarden in die Sanierung historischer Bauwerke und die Entwicklung klimaresilienter Managementstrategien zu investieren. Die Erarbeitung von bundesweiten Handlungsanleitungen in Kooperation mit Gemeinden und Denkmalpflegern wird von Experten als Schlüssel zur Sicherung des Erbes angesehen. Gleichzeitig warnen Fachleute davor, die Finanzierungslücken und den Fachkräftemangel aus dem Blick zu verlieren. Der wissenschaftliche Austausch, wie er auf der DBU-Tagung gepflegt wird, wurde in jüngsten Artikeln als notwendiger Impulsgeber für eine zukunftsfähige Strategie anerkannt.