Helmut Schmidt warnte 1980 eindringlich vor der Möglichkeit eines Weltkriegs, insbesondere durch Zwischenfälle im Nahen Osten oder einen Angriff auf China. Die nun freigegebenen Papiere illustrieren, wie sehr die damaligen politischen Krisen und die Unsicherheit über das Verhalten der Supermächte die Bundesregierung belasteten. Die NATO war zu dieser Zeit ohnehin alarmiert, insbesondere nach der sowjetischen Invasion in Afghanistan 1979 und der damit verbundenen Verschärfung des Ost-West-Konflikts. Aktuelle Medienberichte betonen zudem, dass Schmidts Warnungen als typisch für die angespannte Lage vor dem NATO-Doppelbeschluss galten, bei dem es um die Stationierung neuer atomarer Mittelstreckenraketen in Westeuropa ging. Außerdem zeigen Publikationen, dass die internationale Unsicherheit und die Eskalationsängste damals großen innenpolitischen Druck auf die Bundesregierung ausübten. Mit Blick auf die heutige Zeit ziehen viele Experten Parallelen zwischen den damaligen Unsicherheiten und den aktuellen geopolitischen Spannungen, etwa im Ukraine-Krieg und den Beziehungen zwischen USA, Russland und China.
12.09.25 07:51 Uhr