Inflationsanstieg im Euroraum: Novemberzahl bei 2,2 Prozent

Im November 2025 ist die Inflation in der Eurozone leicht gestiegen – Ökonomen blicken nun gespannt auf die Details.

vor 57 Minuten | 16 mal gelesen

Nach jüngsten Angaben der Statistikbehörde Eurostat legte die jährliche Inflationsrate im Euroraum im November auf 2,2 Prozent zu. Noch im Oktober lag sie bei 2,1 Prozent; interessanterweise sind die Preise im Vergleich zum Vormonat jedoch um 0,3 Prozent gesunken – ein kleiner Widerspruch, der oft zu Fragen führt, wie diese Monatsraten eigentlich berechnet werden. Die Kerninflation – also ohne Energie, Nahrung, Alkohol und Tabak – blieb konstant bei 2,4 Prozent. Ein Wert, auf den die EZB stets ein wachsames Auge hat, da ihr Inflationsziel langfristig bei rund zwei Prozent liegt – ein ewiger Balanceakt zwischen Wachstumsanreizen und Preisstabilität. Schaut man genauer auf die Hintergründe: Der Sektor Dienstleistungen zeigt im Vergleich mit anderen Bereichen des Warenkorbs nach wie vor die schnellsten Preissteigerungen (3,5 Prozent), knapp vor Lebensmitteln, Alkohol und Tabak, die ebenfalls stabil zulegen. Industriegüter abseits von Energie hinken dagegen hinterher – hier bleibt die Inflation bei mageren 0,6 Prozent. Energiepreise wiederum lagen sogar 0,5 Prozent unter dem Vorjahresstand, was sich vielleicht an manchen Tankstellen, aber nicht unbedingt ganz allgemein bemerkbar macht. Besonders auffällig im Ländervergleich sind Estland, Kroatien und Österreich, wo die Inflationsraten laut Eurostat deutlich höher ausfielen als im Rest der Währungsunion. In Zypern dagegen bewegt sich die Teuerung derzeit fast nahe Null. Für Deutschland meldet Eurostat 2,6 Prozent, während das heimische Statistische Bundesamt nur von 2,3 Prozent ausgeht – unterschiedliche Berechnungsmethoden sorgen hier immer wieder für Verwirrung. Wie auch immer: Die Inflation bleibt weiter Gesprächsthema – und eine kleine Portion Unsicherheit reist stets mit.

Die leichte Erhöhung der Inflation im Euroraum auf 2,2 Prozent im November 2025 ist vor allem dem Dienstleistungssektor zuzuschreiben, wo die Preise besonders kräftig anzogen. Bemerkenswert bleibt die stabile Kerninflation, die immer noch leicht über dem Zielwert der EZB liegt. Inzwischen zeigen aktuelle Entwicklungen – laut Informationen von der Deutschen Bundesbank und Recherchen bei DW und taz – eine steigende Sorge, dass insbesondere steigende Lohnkosten im Dienstleistungsbereich sowie anhaltende Unsicherheiten rund um Energiepreise die Inflation auch im kommenden Jahr angetrieben halten könnten. Weiter berichtet beispielsweise die Süddeutsche Zeitung, dass viele Verbraucher die spürbaren Unterschiede zwischen offizieller Inflation und gefühlten Preiserhöhungen etwa bei Lebensmitteln oder Mieten beklagen. Interessant ist zudem, dass laut den neuesten Analysen auf ZEIT ONLINE die Unterschiede zwischen den Ländern auf strukturelle Faktoren wie Steuersätze, staatliche Preisdeckel und lokale Nachfrage zurückzuführen sind. Gleichzeitig gibt es Stimmen, etwa beim SPIEGEL, die warnen, die Zentralbanken könnten zu früh auf Zinssenkungen setzen, was den Disinflationsprozess gefährden könnte. Über die geldpolitische Zukunft herrscht entsprechend weiterhin Unsicherheit.

Schlagwort aus diesem Artikel