Mitten in einer Welt voller steigender Notlagen und Krisenherde sieht sich das Deutsche Rote Kreuz einer paradoxen Situation gegenüber. Gerda Hasselfeldt, die noch amtierende Präsidentin des DRK, kann nicht nachvollziehen, warum die Mittel für humanitäre Projekte schon wieder beschnitten werden sollen – und das, wo eine Unterstützung in diesen Tagen doch nötiger scheint denn je. Noch bitterer stößt ihr auf, dass im Koalitionsvertrag eigentlich mal eine Stärkung dieses Bereichs angekündigt war. Wenn sich die finanzielle Unterstützung für Menschen in humanitären Krisen – wie zuletzt zwischen 2024 und 2025 geschehen – um mehr als die Hälfte verringert, reißt das echte Löcher in die Hilfe, meint Hasselfeldt. Gerade im Flüchtlingslager im bangladeschischen Cox’s Bazar, wo das DRK verzweifelt für sauberes Wasser und einfache Hygiene kämpft, stehe viel auf dem Spiel. Ohne ausreichende Mittel wird das DRK gezwungen sein, das ohnehin schon reduzierte Angebot weiter zurückzufahren. Hasselfeldts Warnung ist deutlich: Enden solche Hilfen, steigen Krankheiten und Sterblichkeit rasant. Auch im politischen Diskurs sieht sie eine gefährliche Verrohung, die ihr zu schaffen macht – besonders als Bürgerin, die sich eigentlich politische Debatten wünscht, aber den rauen Tonfall mit Sorge betrachtet. Am Samstag wird auf der DRK-Bundesversammlung ihr Nachfolger gewählt; Favorit: Hermann Gröhe. Ob der Kurs in der Politik sich ändern wird? Es bleibt für viele ein großes Fragezeichen.
Im Kern kritisiert Gerda Hasselfeldt die Bundesregierung scharf, weil sie trotz immer mehr humanitärer Krisen und trotz des Versprechens im Koalitionsvertrag weiter bei der humanitären Hilfe kürzt. Besonders dramatisch findet sie die Situation in Flüchtlingslagern wie im bangladeschischen Cox’s Bazar, wo selbst Basisdienste wie Wasser und Hygiene akut bedroht sind. Die Reduzierung der Mittel könnte nach Hasselfeldts Einschätzung das Überleben vieler Menschen direkt gefährden. Aktuelle Recherche zeigt: Laut Zeitungsberichten und Analysen geraten humanitäre Organisationen weltweit zunehmend unter Druck, weil sie mit sinkenden Geldern und gleichzeitig wachsenden Herausforderungen wie anhaltenden Konflikten, Fluchtbewegungen und Naturkatastrophen konfrontiert sind. Auch international warnen Hilfswerke vor einer gefährlichen Kettenreaktion durch staatliche Sparmaßnahmen – Engpässe führen zu Not, Not zur Destabilisierung ganzer Regionen. Neben den konkreten Budgetkürzungen schwingt bei Hasselfeldt noch deutlicher als zuvor die Besorgnis über den rauer werdenden gesellschaftlichen Umgang und die zunehmende Polarisierung in politischen Debatten mit. Die morgige Wahl des/der neuen DRK-Präsidenten/in fällt somit nicht nur in eine organisatorisch, sondern auch gesellschaftspolitisch aufgeladene Zeit.