Man könnte fast meinen, in der Welt der modernen Beleuchtung dreht sich alles nur um Helligkeit und Effizienz – aber dahinter steht ein regelrechter Wettlauf um Patente. Nichia und ams OSRAM, beides echte Schwergewichte unter den Technologieunternehmen, haben nun eine weitreichende Kreuzlizenzvereinbarung unterzeichnet. Damit gestatten sie einander die Nutzung wichtiger Schutzrechte im Bereich Nitrid-LEDs und Lasertechnologie – und, neu hinzugekommen, auch bei anspruchsvollen Modulen wie Matrix-Scheinwerfern. Der Clou daran: Es geht nicht nur um Technik, sondern auch um Marktmacht und Vertrauen – für Kunden, die Produkte von Unternehmen wählen, die Wert auf intakte Patentlandschaften legen. Beide Firmen verfügen über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Forschung und Entwicklung – was bei näherem Hinsehen auch Anlass für ein wenig Stolz gibt. Aldo Kamper, derzeitiger CEO von ams OSRAM, appelliert an die Hersteller, genauer hinzuschauen, denn nicht jede LED auf dem Markt respektiere die wichtigen IP-Standards. Gemeinsam mit Nichia wolle man daher als Trendsetter vorangehen, um mit Patentsicherheit Innovationskraft zu verbinden. Hiroyoshi Ogawa, Präsident von Nichia, betont, wie zentral Partnerschaften und IP-Konformität inzwischen seien – niemand profitiert von einem Innovationsklima, in dem Trittbrettfahrer ohne eigenen Beitrag den Markt fluten.
Ein kurzer Exkurs zu den Unternehmen: Nichia, ursprünglich 1956 als Spezialchemiehersteller gegründet, ist heute der größte LED- und Laserdioden-Produzent der Welt – Erfinder der ersten weißen LED inklusive. Das Firmencredo: Immer ein Lichtblick voraus. Und auch ams OSRAM – mit Sitz sowohl in Österreich als auch in Deutschland – kann auf über ein Jahrhundert Erfahrung zurückblicken. Mit fast 20.000 Mitarbeitenden weltweit und über 13.000 Patenten setzt das Unternehmen auf Licht- und Sensortechnologien, die überall dort gefragt sind, wo Innovation und Zuverlässigkeit großgeschrieben werden. Was bleibt? Vielleicht die leise Hoffnung, dass solche Abkommen Nachahmer finden – denn je sicherer die Rechte, desto leuchtender die Ideen.
Die aktuelle Vereinbarung zwischen Nichia und ams OSRAM markiert einen neuen Meilenstein bei der wechselseitigen Anerkennung geistigen Eigentums im Bereich LED- und Lasertechnologie. Neu ist vor allem die Öffnung für komplexere LED-Module, was angesichts der zunehmenden Bedeutung intelligenter Beleuchtung im Automobilbereich besonders relevant erscheint. Interessanterweise ist der Kampf um Patente in dieser Branche rau – nicht wenige Marktteilnehmer geraten wegen unwissentlicher oder auch absichtlicher Verletzungen ins Visier von Gerichten oder erhalten Abmahnungen. Die Unternehmen setzen mit ihrer weitreichenden Vereinbarung branchenweit ein Zeichen für mehr Sicherheit und Innovationsfreude. Aktuell ist laut Berichten die Dynamik im LED-Markt durch den rasanten technologischen Wandel und den globalen Wettbewerb geprägt: Insbesondere im Automobilsektor und bei energieeffizienten Lösungen für urbane Räume wachsen die Anforderungen an Patentportfolios und deren Schutz rapide. Experten warnen zudem vor zunehmenden Patentstreitigkeiten durch Billiganbieter aus Fernost, die immer wieder Standards verletzen – dies bestärkt die Notwendigkeit solcher Allianzen wie zwischen Nichia und ams OSRAM.
Tagesaktuell bestätigt etwa die Berichterstattung der "FAZ" die Strategie führender Technologiekonzerne, sich auch in anderen Branchen vermehrt durch gegenseitige Lizenzvergaben abzusichern und so Innovationen überhaupt erst möglich zu machen.