Leistung ohne Lohn? Ausbildungsstudie von McDonald's: Junge Leute bezweifeln den sozialen Aufstieg

Inmitten der oftmals nervenaufreibenden ersten Monate der Ausbildung, in denen viele Neu-Azubis erst herausfinden, wo sie stehen, sorgt die diesjährige Studie von McDonald's und dem Institut für Demoskopie Allensbach für Diskussionen: Fast die Hälfte der befragten Jugendlichen glaubt kaum noch an den Aufstieg durch eigene Leistung. Grassierende Unsicherheit, wenig Vertrauen in die Politik – und Unternehmen stehen mehr denn je in der Pflicht.

heute 13:52 Uhr | 21 mal gelesen

Mitten in der Probezeit – jener Zeit, in der nicht wenige Ausbildungsverhältnisse schon wieder auf der Kippe stehen – werfen neue Zahlen ein prüfendes Schlaglicht auf die Stimmung der jungen Generation. Ob bei Willkommenstagen mit Gruppenaktivitäten oder Einzelfall-Gesprächen: Gefragt ist jede erdenkliche Stütze für die Azubis. Laut der aktuellen, inzwischen fünften, Ausbildungsstudie von McDonald's und dem Allensbach-Institut prägen Unsicherheit, Zukunftssorgen und Skepsis gegenüber gesellschaftlicher Durchlässigkeit die Haltung vieler zwischen 15 und 24 Jahren. Was hat diese Generation aus Pandemie, Ukraine-Krieg, KI-Durchmarsch und allgemeinen Krisen mitgenommen? Leider vor allem: Zweifel, ob Engagement überhaupt noch belohnt wird. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Fast zwei Drittel dieser jungen Menschen fühlen sich von der Politik kaum abgeholt oder gar ignoriert. Besonders betroffen sind – welch wenig überraschendes und dennoch bedrückendes Ergebnis – junge Frauen und Jugendliche aus weniger privilegierten Verhältnissen. Zukunftspläne? Eher vage. Orientierung? Wird schmerzlich vermisst. McDonald's als Branchenriese der Systemgastronomie verweist auf eigene Programme, um dem entgegenzuwirken – etwa das "Prep College" oder Aufstiegschancen bis in die Restaurantleitung. Internes Feedback und hohe Übernahmequoten werden betont. Ein Trostpflaster, immerhin: Werte wie Praxisnähe, Förderung und Anerkennung werden in diesem Bereich groß geschrieben, zumindest auf dem Papier. Der Tenor der Stimmen aus der Studie: Die jungen Leute wollen Halt, Sinn und das Gefühl, nicht nutzlos "zu ackern". Doch wie schaffen wir das – mehr Motivation, mehr Zukunftsfreude? Unternehmen und Bildungseinrichtungen müssten mehr investieren, aber auch gesellschaftlich muss das Gespräch gesucht und ehrlicher geführt werden. An Aufstieg durch Leistung glauben nur noch wenige. Und das, obwohl man täglich sieht, wie Engagement die Tür öffnen kann – vorausgesetzt, Kontext und Begleitung stimmen.

Die diesjährige Ausbildungsstudie von McDonald's und dem Institut für Demoskopie Allensbach zeigt ein deutlich ernüchterndes Bild: Die Generation Z blickt skeptisch auf ihre Aufstiegschancen und das Versprechen, durch eigene Leistung gesellschaftlich voranzukommen. Pandemie, politische Verwerfungen und technologische Umbrüche haben das Zutrauen in die gesellschaftlichen Strukturen ausgehöhlt. Besonders junge Frauen und sozioökonomisch benachteiligte Jugendliche fühlen sich von der Politik nicht ausreichend vertreten. Unternehmen wie McDonald's reagieren mit eigenen Qualifizierungsprogrammen, setzen auf hohe Übernahmequoten und Aufstiegsmöglichkeiten, betonen aber, dass auch Politik und Wirtschaft gemeinsam die Chancen für die Jugend stärken müssen. Neuere Medienberichte zeigen ähnlich düstere Tendenzen: Trotz bemühten Anreizen und steigender Nachfrage nach Auszubildenden bleibt die Unsicherheit bei jungen Menschen groß. Immer mehr Betriebe ringen darum, die Jugendlichen zu halten und zu motivieren. Experten mahnen, dass außerhalb des direkten Ausbildungserlebnisses kaum gesellschaftliche Wertschätzung vermittelt wird – ein Umstand, der langfristig sowohl für die Jugendlichen wie für die Wirtschaft gefährlich werden kann.

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