Wenn Vereine über sich hinauswachsen: Preisverleihung von "MeinVerein des Jahres" feiert das Ehrenamt

Hamburg, Neunkirchen (Siegerland): Eine Bühne voller Tatendrang, Geschichten, so bunt wie das Vereinsleben selbst, und ein preisgekröntes Miteinander – am 19. November zeigte die Verleihung des erstmals ausgerufenen Wettbewerbs "MeinVerein des Jahres" eindrucksvoll, dass ehrenamtliches Engagement in Deutschland mehr bedeutet als Schlagworte wie Tradition oder Gemeinschaft. Es sind Taten – spürbar, greifbar und manchmal richtiggehend anrührend.

heute 13:53 Uhr | 17 mal gelesen

Im Pressezentrum des Hamburger SV – dort, wo normalerweise Fußball-Profis Interviews geben – erlebte das Publikum einen Nachmittag, der Fernseh-Event und herzliche Zusammenkunft in einem war. Moderatorin Miriam Pede, die sich offenbar nicht scheut, auch mal auf ihre eigenen Vereinsgeschichten anzuspielen, sorgte für eine Atmosphäre, die irgendwo zwischen Feier und Familienfest lag.

Gewürdigt wurden Projekte, die Reichweite genauso wie Tiefgang zeigten: Ob eine Initiative zur digitalen Bildung, ein Textilclub mit innovativen Hanffasern aus Sachsen, oder ein Verein, der sich in Kenia beherzt für Bildungswege einsetzt – sie alle wurden mit 10.000 Euro bedacht. Sie hätten, so ließ man es anklingen, durchaus auch als Mutmacher-Awards laufen können.

Im ersten Jahr bewarben sich rund 6.000 Vereine – ein echtes Ausrufezeichen der Szene an Politik und Gesellschaft: Wir sind viele, wir können was.

Ausgezeichnete Vielfalt

Wer es "nur" auf den zweiten oder dritten Platz innerhalb einer Kategorie schaffte, wurde dennoch mit 3.000 oder 1.000 Euro bedacht.

Besonders zu Herzen ging die Würdigung des Kanduyi Children e.V., der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Straßenkindern in Kenia durch Bildung eine neue Perspektive zu eröffnen – die Jury sprach offen von Gänsehautmomenten, und es war zu spüren, dass solche Worte mehr waren als bloße Floskeln.

Publikumspreis und rollende Hilfe für NichtGenesenKids e.V.

Der große Community-Award, hinter dem monatelange Abstimmungsaktionen standen, ging diesmal an den NochGenesenKids e.V. – samt 3.000 Euro und einem Jahresabo für einen voll elektrischen VW ID. Buzz. Damit soll ein mobiler Ärztedienst aufgebaut werden. Für die Kinder, die nicht mal eben ins Wartezimmer fahren können, ein echter Hoffnungsschimmer auf vier Rädern.

"Wir wissen, wohin das Auto gehören muss!", betonte Organisatorin Nora Hiesch, die selbst durchweg stolz klang, dass dieses Projekt so sichtbar wurde.

Licht auf das Ehrenamt

"Vereine sind oft Pioniere des Alltags, sie gestalten und prägen Leben – das sollte jeder sehen!", fordert Hiesch. "Ein Wettbewerb wie der unsere sorgt endlich für diese dringend nötige Öffentlichkeit und Wertschätzung."

Der Abend endete längst nicht mit dem offiziellen Teil – gefeiert, erzählt, gelacht wurde bis spät in die Nacht. Letztlich, so die allgemeine Stimmung, hat das Ehrenamt in Deutschland mehr Rückenwind als je zuvor. Der Preis wird ab sofort jährlich vergeben, nächstes Jahr ist die zweite Auflage geplant – Infos dazu gibt’s online: https://www.meinverein.de/verein-des-jahres-2025/

Pressekontakt:

WISO MeinVerein
E-Mail: presse@meinverein.de
Web: www.meinverein.de

Die Preisverleihung "MeinVerein des Jahres" rückte 2023 das meist unsichtbare Engagement deutscher Vereine ins Rampenlicht – 6.000 Bewerbungen spiegeln wider, wie breit gefächert und innovativ das Ehrenamt inzwischen aufgestellt ist. Projekte aus Digitalisierung, Bildung und Nachhaltigkeit verdeutlichen, dass gemeinnützige Initiativen oft dort Lösungen finden, wo bisweilen die Politik nur redet. Besonders eindrücklich: Die Community-Preise, die zeigen, wie stark die Unterstützer-Netzwerke der Vereine sind und welche einzigartigen Ansätze aus Kreativität, Not und Nähe zum Menschen entstehen. Aktuelle Recherchen zeigen, wie sehr das Ehrenamt in Deutschland gerade unter demographischem Wandel, Motivationseinbrüchen nach Corona und erschwerten Förderbedingungen leidet – zugleich entstehen neue Formen des Engagements, oftmals auch fern klassischer Vereinsstrukturen, etwa in Bewegungen für Klimaschutz oder lokale Nachbarschaftsprojekte. Viele Medien, etwa die Zeit oder die Süddeutsche Zeitung, berichten jüngst über eine Wiederbelebung ehrenamtlicher Arbeit speziell bei jüngeren Menschen, ausgelöst durch gesellschaftliche Krisen und die Suche nach Sinnstiftung. Ein weiteres Problem bleibt der Nachwuchsmangel: Laut aktuellen Studien aus dem Frühjahr 2024 gehen viele traditionelle Vereine auf Mitgliedersuche – die Wettbewerbe wie "MeinVerein des Jahres" setzen hier sichtbare Impulse, um Engagement neu zu denken.

Schlagwort aus diesem Artikel