Mercedes-Boss Källenius: Noch ein Jahr an der Spitze der europäischen Autolobby?

Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender von Mercedes-Benz, scheint vor einer Verlängerung als Präsident des mächtigen europäischen Automobilverbands Acea zu stehen.

heute 13:59 Uhr | 22 mal gelesen

Laut Insidern aus der Branche – das zumindest quatscht das Handelsblatt durch die Blume – will Ola Källenius nicht nur die Geschicke von Mercedes lenken, sondern auch weiterhin als oberster Vertreter der Autoindustrie in Brüssel agieren. Seit Januar fußt er bereits auf jenem Posten, der traditionell mindestens so unbequem ist wie sagenumwoben, auch angesichts der anhaltenden Debatte über neue europäische Klimaziele und Verbrenner-Aus. Anfang Dezember, so hört man, soll eine Neuwahl im Verband stattfinden; offiziell hält sich der Acea allerdings bedeckt und hüllt sich gegenüber der Presse in Schweigen.

Ola Källenius, der aktuelle Vorstand von Mercedes-Benz, dürfte wohl ein weiteres Jahr als Präsident des europäischen Branchenverbandes Acea einplanen. Der Verband gilt innerhalb der europäischen Politik als tonangebende Stimme der Autoindustrie – eine Branche, die immerhin Millionen von Arbeitsplätzen beeinflusst. Hintergrund der angestrebten Wiederwahl sind unter anderem die laufenden Lobbyanstrengungen in Sachen CO2-Reduktion und die Verhandlungen rund um das ab 2035 geplante Aus für neue Verbrennerfahrzeuge. Neuere Berichte betonen, dass Källenius offen eine flexiblere Auslegung der Klimavorgaben anmahnt und damit nicht bei allen Umweltverbänden auf Gegenliebe stößt. Laut der taz wächst unterdessen der Druck auf europäische Autohersteller, angesichts wachsender Konkurrenz aus China und USA zügig auf Elektromobilität umzusteigen. Die Süddeutsche berichtet, dass ein Drittel der deutschen Automobilzulieferer bereits ihre Geschäftsmodelle brauche, um die Energie- und Mobilitätswende zu überstehen. Auch die FAZ hebt hervor, dass die europäische Autoindustrie vor Unsicherheiten steht: Geopolitische Spannungen, Lieferkettenprobleme und die Transformation durch E-Mobilität drängen die Branche in eine Zwickmühle zwischen Innovation und Lobbyinteressen.

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