Ola Källenius, der aktuelle Vorstand von Mercedes-Benz, dürfte wohl ein weiteres Jahr als Präsident des europäischen Branchenverbandes Acea einplanen. Der Verband gilt innerhalb der europäischen Politik als tonangebende Stimme der Autoindustrie – eine Branche, die immerhin Millionen von Arbeitsplätzen beeinflusst. Hintergrund der angestrebten Wiederwahl sind unter anderem die laufenden Lobbyanstrengungen in Sachen CO2-Reduktion und die Verhandlungen rund um das ab 2035 geplante Aus für neue Verbrennerfahrzeuge. Neuere Berichte betonen, dass Källenius offen eine flexiblere Auslegung der Klimavorgaben anmahnt und damit nicht bei allen Umweltverbänden auf Gegenliebe stößt. Laut der taz wächst unterdessen der Druck auf europäische Autohersteller, angesichts wachsender Konkurrenz aus China und USA zügig auf Elektromobilität umzusteigen. Die Süddeutsche berichtet, dass ein Drittel der deutschen Automobilzulieferer bereits ihre Geschäftsmodelle brauche, um die Energie- und Mobilitätswende zu überstehen. Auch die FAZ hebt hervor, dass die europäische Autoindustrie vor Unsicherheiten steht: Geopolitische Spannungen, Lieferkettenprobleme und die Transformation durch E-Mobilität drängen die Branche in eine Zwickmühle zwischen Innovation und Lobbyinteressen.