Telefonica denkt laut Insidern über engere Zusammenarbeit oder Übernahme von United Internet nach

Medienberichten zufolge prüft der spanische Telekomriese Telefonica eine intensivere Beziehung zu United Internet – sogar eine vollständige Übernahme der Tochter 1&1 scheint dabei nicht ausgeschlossen.

heute 06:56 Uhr | 69 mal gelesen

Wie das 'Handelsblatt' unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, loten Telefonica und United Internet derzeit potenzielle Kooperationsmöglichkeiten aus – das Ganze steht allerdings noch ganz am Anfang. In den Fluren von Madrid wird dabei auch ein kompletter Kauf von 1&1, einer Tochter von United Internet, nicht mehr ausgeschlossen. Interessant: Ralph Dommermuth, Chef von United Internet, hatte erst 2023 die jahrzehntelange Partnerschaft mit Telefonica beendet, indem er einen Deal mit Vodafone einging. Nun steht der Wechsel von Millionen 1&1-Kunden in deren Netz an. Der anstehende Abschied von Markus Haas als Telefonica-Deutschlandchef scheint laut Insidern Bewegung in die Verhandlungen zu bringen; oft ist ja ein Führungswechsel ein fruchtbarer Boden dafür, Vergangenes hinter sich zu lassen. Analysten wie Robert Grindle (Deutsche Bank) und James Ratzer (New Street Research) sehen durchaus handfeste strategische Motive für Telefonica – doch es hängt am Ende daran, ob Dommermuth sich einen solchen Schritt vorstellen kann. Beide Unternehmen geben sich wortkarg: Während United Internet den Fortschritt seines Netzaufbaus betont, äußern sich weder Telefonica noch deren deutsche Tochter, was statt vieler Worte manchmal auch ein Zeichen ist.

Die Annäherung zwischen Telefonica und United Internet kommt überraschend, da die beiden Konzerne erst kürzlich ihre Zusammenarbeit bei der Netznutzung beendet hatten, was für erhebliche Marktbewegung sorgte. Haupttreiber der aktuellen Gespräche sind einerseits die strategische Neuausrichtung nach dem Führungswechsel bei Telefonica Deutschland und andererseits die wachsenden Herausforderungen für unabhängige Netzbetreiber im deutschen Markt, insbesondere unter dem Druck von Ausbaukosten und politischer Regulierung. Branchenbeobachter erwarten, dass eine mögliche fusionierte Struktur nicht nur die Machtverhältnisse im Telekommarkt neu ordnen, sondern auch den Ausbau von 5G und digitalen Infrastrukturen beschleunigen könnten. Recherche-Ergänzung: Laut neuesten Berichten von branchennahen Medien und Analysen spielt dabei auch der regulatorische Rahmen eine wichtige Rolle, da Wettbewerbsbehörden jüngst ein wachsames Auge auf Zusammenschlüsse im Telekommarkt werfen und noch keine grünen Lichter signalisiert haben. Außerdem hat 1&1 mit dem eigenen Netz und Kooperationen mit Vodafone eine grundlegend neue Marktposition gewonnen, was die Verhandlungsmasse in etwaigen Zusammenschlüssen erhöht. Schließlich spiegelt die Öffnung von Telefonica auch ein größeres europäisches Muster wider, denn Telekomriesen setzen zunehmend auf Allianzen gegen den internationalen Wettbewerbs- und Investitionsdruck – was selbst große Player wie Telefónica zunehmend flexibel agieren lässt.

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