MANUAL schließt sich mit FORMEL SKIN zusammen: Ein neuer Gigant im europäischen Healthtech-Markt entsteht

Berlin – Die britische Healthtech-Plattform MANUAL übernimmt den deutschen Dermatologie-Pionier FORMEL SKIN. Mit diesem Zusammenschluss zielen sie darauf ab, Europas fortschrittlichste integrierte Plattform für digitale Gesundheitsversorgung zu entwickeln – mit gewaltigen Ambitionen für Patienten.

heute 07:01 Uhr | 25 mal gelesen

Schaut man auf die Entwicklung der Gesundheitsausgaben in Europa, zieht man unweigerlich die Stirn in Falten: Seit 2014 sind die Kosten um etwa 40 Prozent gestiegen, bemerkenswert, oder? Dennoch profitieren Patienten in puncto Lebensqualität und Lebenserwartung oft weniger davon als erwartet. Es ist, als hätte jemand das Tempo erhöht, aber der Zielort erscheint nicht unbedingt näher. In dieses gefühlt endlose Rennen um bessere Versorgung platzen Healthtech-Start-ups mit einer radikalen Idee: Digitalisierung kann Verschwendung stoppen, Wege verkürzen und Versorgung smarter machen. Besonders die Nachfrage nach individuell zugeschnittenen, einfach zugänglichen Behandlungswegen wächst – und hier setzen MANUAL und FORMEL SKIN an. FORMEL SKIN, gegründet 2019, bedient inzwischen monatlich Zehntausende Nutzer mit digitaler Hautarztbetreuung – fast schon Routine im Alltag vieler, die Hautprobleme oft lieber per Klick lösen als im Wartezimmer. Über zwei Millionen Behandlungen, beeindruckende Partnerschaften mit europäischen Universitäten, Teamgröße 125 – das sind Zahlen, die beeindrucken und zeigen: Digitalisierung holt die Medizin dahin, wo sie gebraucht wird, zu den Menschen nach Hause. Der Ansatz, Therapien persönlich und langfristig zu begleiten, hat FORMEL SKIN gerade unter Jüngeren zu einer Art Geheimtipp gemacht. Jetzt also der nächste große Wurf: Der Schulterschluss mit MANUAL, den Briten, die selbst seit 2019 den Markt umkrempeln. Gemeinsam geht es weit über das klassische Feld der Haut hinaus – etwa mit dem Projekt VOY, einem Gewichtsmanagement-Programm, das nicht nur moderne Therapie, sondern auch Lebensstilberatung verspricht. Interessanterweise werden hier die behandelnden Ärzte aktiv eingebunden, was Vertrauen schafft – kein reiner Algorithmus, sondern echte medizinische Kontrolle. Kurios, wie sich hier verschiedene Ansätze – Digital-First, aber mit 'echten Menschen dahinter' – vermischen. So überraschen die Pläne, im ersten Quartal 2025 eine echte Klinik für personalisierte Gewichtstherapie zu eröffnen, auch nicht wirklich, sondern wirken fast schon wie ein folgerichtiger Schritt. Die Message: Digitalisierung heißt nicht immer nur App und Algorithmus, sondern kann Hand in Hand mit klassischer medizinischer Betreuung gehen. Das Ziel der vereinten Unternehmen bleibt ambitioniert: nicht nur Dermatologie neu definieren, sondern auch weitere Felder wie Adipositas, Hormonstörungen, Haarausfall oder Wechseljahre – und das alles aus einer Hand, digital so einfach verfügbar wie Musikstreaming. In der Praxis klingt das nach ständiger Weiterentwicklung und Optimierung für den Patienten – und lässt ahnen, dass der Gesundheitsmarkt die nächste Stufe der Digitalisierung noch längst nicht erreicht hat. Kleine Randnotiz: Der Erfolg von FORMEL SKIN und MANUAL zeigt auch, wie sehr Venture Capital in Europa auf Digitalisierung und Serviceorientierung setzt. Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass sich Menschen via App professionell dermatologisch behandeln lassen würden, oder dass britische und deutsche Anbieter gemeinsam zum Vorbild für moderne Gesundheitsversorgung in Europa werden?

Im Kern handelt es sich um die Fusion zweier digitaler Healthtech-Firmen – MANUAL aus Großbritannien, FORMEL SKIN aus Deutschland –, die gemeinsam Europas größte Plattform für digitale Gesundheitsdienstleistungen aufbauen wollen. Neben Digital-Dermatologie bietet die neue Gruppe (demnächst unter der Marke VOY) bald auch betreutes Gewichtsmanagement in Deutschland an; das Programm setzt auf eine Mischung aus ärztlicher Betreuung und digital-gestützter Lebensstilberatung. Das Beispiel zeigt den Trend, dass Gesundheitsversorgung in Europa zunehmend „on demand“, individuell und technologiegestützt wird – wobei echter Patientenkontakt nicht aus dem Blick gerät. Zusätzlich wurde in aktuellen Recherchen deutlich, dass die Digital-Health-Branche im deutschsprachigen Raum trotz enormer Wachstumsraten weiterhin Herausforderungen wie Regulierung, Datenschutz und finanzielle Nachhaltigkeit meistern muss. Ein Hintergrundbericht der Süddeutschen analysiert, wie KI-basierte Gesundheitstools in Deutschland derzeit politisch kontrovers diskutiert werden und Akzeptanzprobleme mit Stolpersteinen wie dem Digital Services Act der EU bestehen. Aktuell sorgt die Ankündigung von MANUAL und FORMEL SKIN auch politisch für Interesse: In Branchenmedien und Tageszeitungen wird kontrovers bewertet, ob die Fusion Impulse für mehr Innovation oder aber für eine weitere Kommerzialisierung und Abhängigkeit vom Kapitalmarkt bringt.

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