Wenn man in der Berliner Politik ein paar Tage unterwegs ist, läuft einem der Name Deiß zwangsläufig über den Weg. Matthias Deiß, Jahrgang 1976, bleibt zentrale Figur im Hauptstadtstudio der ARD. Seine erneute Vertragsverlängerung wurde gerade vom rbb-Verwaltungsrat abgesegnet, nachdem die Intendanten der ARD schon im September grünes Licht gegeben hatten. Ulrike Demmer, derzeit Intendantin beim rbb, brachte es in etwa so auf den Punkt: Man könne sich auf den kritischen Blick und die journalistische Spürnase von Deiß verlassen. Er bleibt gemeinsam mit Markus Preiß und Anna Engelke für die gesamte bundespolitische ARD-Berichterstattung aus dem berühmten Studio an der Spree verantwortlich. Gerade der 'Bericht aus Berlin', ein ARD-Klassiker, profitierte in den letzten fünf Jahren von steigenden Zuschauerzahlen – ein Schub von 6,5 auf 10,7 Prozent Marktanteil.
Was weniger Leute wissen: Vor seiner Zeit im Hauptstadtstudio hat Deiß als investigativer Redaktionsleiter beim TV-Magazin 'Kontraste' die Sendung digitalfit gemacht – und zwischendurch auch mal selbst vor der Kamera gestanden. Ausgezeichnet wurde er für seine Hartnäckigkeit gleich mehrfach: Bundestags-Medienpreis, Prix Europa, CNN-Journalist 2013. Studium? Klar, Politik und Journalistik in München, inklusive Deutsche Journalistenschule. Seitdem engagiert er sich auch im Kuratorium der Electronic Media School – dürfte also vielen Nachwuchsjournalist*innen ein Begriff sein.
Und zum ARD-Hauptstadtstudio selbst: Das ist quasi der Puls der republikweiten Politikberichterstattung. Gut 70 Leute produzieren täglich Sendungen – nicht nur fürs Erste, sondern auch für die Radiosender der ARD, Social Media, Podcasts wie 'Berlin Code' und Sondersendungen zu Parteitagen und Wahlen. Kein Wunder, dass bei so viel Bewegung jemand mit Deiß‘ Background auf dieser Position gesetzt wird.
Die Vertragsverlängerung von Matthias Deiß als stellvertretender Leiter und stellvertretender Chefredakteur Fernsehen des ARD-Hauptstadtstudios setzt ein klares Zeichen für Stabilität und journalistische Qualität in der ARD-Berichterstattung, insbesondere in politisch so bewegten Zeiten wie diesen. Die wachsenden Marktanteile von Formaten wie dem 'Bericht aus Berlin' zeigen, dass fundierte und kontinuierlich weiterentwickelte Berichterstattung beim Publikum ankommt. Zusätzlich hat Deiß mit seiner Erfahrung im investigativen Journalismus und in der digitalen Transformation des öffentlich-rechtlichen Fernsehens entscheidende Weichen für die Zukunft eines modernen und kritischen Hauptstadtjournalismus gestellt.
Laut aktuellen Angaben von der taz steht die Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks weiterhin im Fokus der Medienberichte, gerade in Zeiten politischer Unsicherheiten und anhaltender Debatten um Medienfinanzierung. Zeit.de widmete sich diese Woche der Frage, wie ARD und ZDF auf digitalen Wandel und Sparzwänge reagieren – dabei wird die personelle Kontinuität in Schlüsselpositionen wie dem Hauptstadtstudio als wichtiger Stabilitätsfaktor angesehen. Laut der Süddeutschen Zeitung gibt es neben den Personalentscheidungen auch einen verstärkten Trend zur Digitalisierung und regionalen Kooperation zwischen den Rundfunkanstalten, um effektiver auf die Informationsbedürfnisse der Bevölkerung einzugehen.
