NDR startet Spendenkampagne: „Hand in Hand für Norddeutschland – Gemeinsam gegen Sucht“

Hamburg – Mit der Kraft der Gemeinschaft und der Unterstützung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes geht der NDR in diesem Jahr erneut an den Start: Am 1. Dezember fällt der Auftakt zur Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland – Leben ohne Sucht“ in Kooperation mit rund 2.000 Mitgliedsorganisationen in Norddeutschland.

heute 07:01 Uhr | 14 mal gelesen

Kaum jemand bleibt unberührt vom Thema Sucht – und doch bleibt dieses Kapitel gesellschaftlichen Lebens oft im Schatten. Genau das will die diesjährige NDR Benefizaktion ändern. Rund zwei Wochen lang widmen sich die Programme von NDR und Radio Bremen dem Thema Sucht in all seinen Facetten. Berichterstattung auf Radio, TV und Social Media wird ergänzt durch den Aufruf, die vielfältigen Hilfsangebote des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes nicht nur kennenzulernen, sondern auch finanziell zu unterstützen. Hendrik Lünenborg, NDR-Intendant, formuliert es ziemlich treffend: 'Sucht kann wirklich jeden Menschen treffen. Darum brauchen wir genaue Aufmerksamkeit, echte Hilfsangebote und weniger Vorurteile.' Außerdem: Nicht zu unterschätzen sind die fast drei Millionen Kinder, die mit im Strudel von Abhängigkeitsproblemen geraten. Dr. Joachim Rock, Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, meint, Betroffene bräuchten weniger Stigma und mehr pragmatische Hilfe. Denn: Angebote sind da, aber reichen sie? Vieles laufe ehrenamtlich oder sei finanziell kaum gesichert. Übrigens: Die #NDRfragt-Umfrage spiegelt wider, wie heikel das Thema ist – selten spricht man offen darüber. Knapp 92 Prozent der Umfrageteilnehmer begreifen Sucht als großes Problem. Doch Unsicherheiten gibt es zuhauf: 86 Prozent empfinden Sucht als Tabu, und viele wissen gar nicht, wer eigentlich helfen kann. Die Unsicherheit ist nachvollziehbar, oder? Kommt ja nicht jeden Tag vor, dass jemand einfach fragt: 'Hast du ein Problem? Darf ich helfen?' Das Spendengeld fließt ohne Umwege an die Landesorganisationen und Projekte in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. Alles nachverfolgbar – der NDR achtet auf Transparenz bei der Mittelverwendung. Das Spendenkonto bleibt bis Januar 2026 offen, und der Endbetrag wird anschließend bekannt gegeben. Spenden geht übrigens auch digital: Einfach auf www.NDR.de/handinhand das Formular ausfüllen. Besonders bemerkenswert: Die Aktion existiert seit fünfzehn Jahren, und jedes Mal steht ein anderer Partner oder Zweck im Fokus. So entsteht über die Jahre eine Art gesellschaftlicher Kreislauf des Gebens und Nehmens. Ob das ausreicht, um die Probleme zu lösen? Wahrscheinlich nicht – aber irgendwie ist es ein Anfang. Ganz im Ernst: Ohne diese Arbeit würde vieles heimlich, still und leise den Bach runtergehen.

Die jährliche NDR-Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland – Leben ohne Sucht“ will das Tabu um Suchterkrankungen brechen und engagiert sich mithilfe von Radiosendungen, Fernsehberichten, Online-Auftritten und Spendenaufrufen für suchtkranke Menschen sowie Angehörige. In enger Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, der in Norddeutschland rund 2.000 Mitglieder zählt, soll niedrigschwellige Unterstützung finanziert und soziale Stigmatisierung abgebaut werden. Laut einer aktuellen Befragung des NDR sehen die meisten Suchterkrankungen als gesellschaftlich relevant an, aber der Zugang zu Hilfe ist oft unklar und das Thema bleibt schambesetzt. Ergänzend aus weiteren Recherchen: Suchthilfeprojekte sind derzeit finanziell stark belastet, da der Bedarf an Beratungen und Hilfsangeboten während und nach der Pandemie deutlich gestiegen ist. Besonders alarmierend ist, dass junge Erwachsene und Kinder in suchtbelasteten Familien überproportional gefährdet sind – dies zeigen gleich mehrere aktuelle Studien; sie machen auf den kontinuierlichen Ausbau niedrigschwelliger, gut erreichbarer Angebote aufmerksam. Medien wie die Süddeutsche Zeitung, Zeit Online und Taz berichten fast täglich über kreative Präventionskonzepte, regionale Selbsthilfeinitiativen und auch politische Forderungen nach mehr Unterstützung für Suchtkranke sowohl im ländlichen als auch im urbanen Raum.

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