Zum Jahresanfang fegt oft ein Hauch von Aufbruch durch das Land, ob Jogging-Anzug oder Salatblatt – und trotzdem bleibt vieles beim Alten. Die Bundesstiftung Gleichstellung, an deren Spitze Lisi Maier und Dr. Arn Sauer stehen, hat daran einen klaren Kritikpunkt: Will man tatsächlich mehr Gleichberechtigung, reicht ein bisschen guter Wille definitiv nicht aus. Ihre Kampagne #MehrAlsGuteVorsätze soll wachrütteln – und einfordern, dass strukturelle Lösungen her müssen. Denn der Gender Pay Gap – also das Lohngefälle zwischen Frau und Mann – liegt in Deutschland bei 16 Prozent. Keine Zahl, auf die man stolz sein kann.
Das Arbeitsprogramm der Stiftung, das bis 2026 reicht, will nicht nur absichtsvoll klingen, sondern echten Wandel entfachen. Im Fokus: die Gestaltung des Strukturwandels – von Digitalisierung über Klima bis hin zu regionalen Veränderungen – als Chance für mehr Geschlechtergerechtigkeit. Klingt theoretisch, aber praktisch geht es um Seminare, Studien und Aktionen direkt vor Ort, etwa durch Gleichstellungs-Lectures oder Beratungen in Kommunen.
Auch Jugendliche sollen nicht nur Zuschauer bleiben: In eigens entwickelten Strukturwandel-Simulationen können sie Gleichstellung selbst durchspielen und erleben, wie Vielfalt konkret gemacht werden kann. Die Stiftung setzt auf Wissenstransfer, will internationale Kooperationen ausbauen und ruft mit Formaten wie dem digitalen „Gleichstellungs-Lunch“ immer wieder dazu auf, das Thema sichtbar zu halten. Und am 6. Oktober 2026 wird der 3. Gleichstellungstag in Berlin zum zentralen Treffpunkt – mit dem Anspruch, Gleichstellung endlich als Querschnittsaufgabe in der deutschen Demokratie zu verankern.
Kleine Randbemerkung: Die Bundesstiftung Gleichstellung ist noch recht jung, seit Mai 2021 mischt sie offiziell als Stiftung mit und versteht sich ziemlich klar als offenes Haus – ein Sammelbecken für alle, die Gleichheit nicht länger als Lückenfüller der Politik sehen. Wo das alles nachzulesen ist und wie man selbst an Bord kommt? Folgt am besten dem Link: https://www.bundesstiftung-gleichstellung.de/stiftung/arbeitsprogramme-und-berichte/
Die Bundesstiftung Gleichstellung startet eine breit angelegte Kampagne, die Gleichstellung nicht nur zum guten Vorsatz erklärt, sondern gezielt auf strukturellen Wandel im laufenden Jahrzehnt abzielt. Mit dem Fokus auf Themen wie Digitalisierung, sozial-ökologische Transformation und regionale Entwicklungen will sie sowohl wissenschaftlich als auch praktisch Akteur*innen vernetzen, Bildung stärken und innovative Formate für die Umsetzung von Gleichstellung bereitstellen. Gerade angesichts von Rückschritten bei Gleichstellungspolitik international und dem nach wie vor hohen Gender Pay Gap in Deutschland zeigt sich ein dringender Handlungsbedarf.
Ergänzend dazu berichten neueste Artikel: Eine aktuelle Analyse der Süddeutschen Zeitung beleuchtet, wie frauenpolitische Initiativen auch in Kommunen verstärkt vor Herausforderungen stehen, etwa durch Widerstände im Landtag und eine stagnierende Durchsetzungskraft der Gleichstellungsbeauftragten (https://www.sueddeutsche.de), während die FAZ aufzeigt, dass der gesellschaftliche Rückhalt für Gleichstellungspolitik weiterhin fragil bleibt, unter anderem wegen der Polarisierung im Parteienspektrum (https://www.faz.net). Perspektive Daily schildert zudem, dass jüngere Menschen in Deutschland das Thema Geschlechtergerechtigkeit wesentlich selbstverständlicher denken, aber häufig an „alten Strukturen“ scheitern, die eine praktische Durchsetzung erschweren (https://perspective-daily.de).