Putin: Moskau trifft Budapest, unterwegs nach Indien

Russlands Präsident Wladimir Putin rückt auf der globalen Bühne wieder ins Rampenlicht.

heute 08:30 Uhr | 19 mal gelesen

Der ungarische Premier Viktor Orbán ließ per Social Media wissen, dass er nach Moskau aufbricht – und zwar, angeblich, um mit Putin über zuverlässige Energieversorgung und günstigen Strom zu sprechen. Schon ein wenig kurios, wie international isoliert Russland angeblich ist, und dann kommt mittendrin ein EU-Regierungschef vorbei. Laut Plan soll das Treffen am Freitag stattfinden. Während Orbán im Flieger sitzt, kündigte der Kreml fast zeitgleich an, dass Putin kommende Woche nach Indien reist. Genauer gesagt, am 4. und 5. Dezember, auf Einladung von Indiens Premier Modi. Da steht dann die ganze Bandbreite der Beziehungen auf dem Programm – von politischem Krimskrams über Handelsinteressen bis hin zu Wissenschaft, Technologie und noch ein bisschen Kultur. Natürlich sollen auch drängende regionale oder globale Themen nicht zu kurz kommen. Wären wir Mäuschen dabei: Welche Rollen „Humanität“ und „dringende Fragen“ da wirklich spielen, bleibt vorerst Spekulation.

Putins jüngste Termine zeigen: Russlands Außenpolitik nimmt momentan interessante Wendungen. Während Viktor Orbán, einer der wenigen EU-Politiker mit Beziehung nach Moskau, offiziell über Energiepreise zu verhandeln vorgibt, spekulieren viele, ob hinter den Kulissen nicht auch heikle politische Themen diskutiert werden. Der anstehende Staatsbesuch Putins in Indien signalisiert zudem, dass Moskau seine Allianzen neu justiert – Indien hat, trotz moderater Kritik am russischen Krieg gegen die Ukraine, seine Wirtschaftsbeziehungen zu Russland bislang weiter ausgebaut; insbesondere die Energiekooperation floriert. Pressestimmen berichten, dass Indien unter Modi weiterhin russisches Erdöl zu günstigen Konditionen importiert und den Westen damit vor Herausforderungen stellt. Hintergrund dieser Treffen ist der Versuch Moskaus, trotz zahlreicher Sanktionen, neue Bündnisse und Einflusskanäle zu knüpfen und sich als strategisch unverzichtbaren Partner zu präsentieren. Auch im globalen Süden zeigt Putin Präsenz, um die Balance zu westlichen Allianzen zu suchen.

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