Eigentlich war der Fahrplan klar – die altgediente Softwarelösung der Walldorfer SAP sollte raus, ein neuer, moderner Cloud-Dienst: S/4Hana, sollte die IT-Landschaft der Bundeswehr fit für die Zukunft machen. Wie so oft klemmte es allerdings gewaltig: Laut 'Spiegel'-Informationen sorgt die schleppende Entwicklung dafür, dass der große Go-live nun erst frühestens im zweiten Quartal 2026 kommt. Gründe gibt es einige, darunter, wie aus vertraulichen Papieren hervorgeht, 'Probleme, die eine Abnahme verhindern'.
Kernsysteme für Material, Verwaltung und Logistik stecken dadurch weiter im alten Trott. Bereits im September hatte man von 'unzureichender Funktionstüchtigkeit' und 'fehlender Einsatzreife' gesprochen. Den schwarzen Peter schob der SAP-Vorstand teils sich selbst zu: Auch dort räumte man im August ein, dass man an der nötigen Softwarequalität noch nicht ankomme und bat um Aufschub.
Tröstlich, naja, zumindest bedingt: Auch beim Digitalfunk läuft es nicht flüssig – ein Systemtest in Munster ergab nach Besuch des neuen Heereschefs eher wenig Euphorie. Das Ministerium gibt sich dennoch gelassen: Da das alte SAP-System bisher noch läuft, besteht aus Sicht der Bundeswehr kein akuter Einsatz-Notstand. Doch dass aus modernen IT-Träumen oft scheinbar ewige Hoffnungsläufe werden, steckt in diesen Zeilen auch drin.
Die Umstellung der Bundeswehr auf die neue SAP-Software S/4Hana verzögert sich erheblich und wird nun voraussichtlich erst im zweiten Quartal 2026 abgeschlossen sein. Als Hauptgründe werden mangelnde Funktionalität und Softwarequalität genannt, die aus internen Berichten deutlich werden – dies betraf nicht nur technische Details, sondern auch die generelle Einsatzreife. Laut Verteidigungsministerium gefährdet die Verzögerung zwar nicht unmittelbar die Einsatzfähigkeit, sie reiht sich aber in eine Serie von IT-Herausforderungen ein, etwa die schwierige Einführung von Digitalfunk für die Truppe.
In der jüngsten Berichterstattung tauchten übrigens noch andere Aspekte auf: Medien wie Spiegel, SZ und FAZ thematisieren wiederholt, wie politischer und bürokratischer Druck bei Digitalprojekten regelmäßig zu überhasteten Zeitplänen führt – was den Nährboden für technische Fehler und Frust bei allen Beteiligten bereitet. Experten verlangen eine grundlegende Reform des IT-Projektmanagements in der Bundeswehr, um nicht noch tiefer in die Digital-Sackgasse zu rutschen. Außerdem steht zur Debatte, ob SAP als einziger Partner zu abhängig für so zentrale Aufgaben sei – einzelne Abgeordnete reden sogar von einer „riskanten Einbahnstraße“ für die IT-Infrastruktur.