DEKRA nach 100 Jahren: Zwischen Rückblick, Krisen und Weichenstellung

Stuttgart – Das traditionsreiche Unternehmen DEKRA zieht Resümee über ein außergewöhnliches Jubiläumsjahr, das dank Stabilität, klarer Leitprinzipien und bemerkenswerter Widerstandsfähigkeit in die Firmengeschichte eingeht. Trotz aller Turbulenzen im Marktumfeld bleibt die Ausrichtung optimistisch: Für 2025 rechnet DEKRA mit solidem Wachstum und einem stabilen Jahresergebnis. Das Kerngeschäft legte in den ersten zehn Monaten um circa vier Prozent zu.

27.11.25 13:11 Uhr | 27 mal gelesen

Im Jahr 2025 feierte die DEKRA ihr hundertjähriges Bestehen – ein Meilenstein, den nur wenige Organisationen erreichen. Der Vorstandsvorsitzende, Stan Zurkiewicz, hebt zurecht hervor, dass das vergangene Jahr eine echte Reifeprüfung war. Wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Verwerfungen und schleppende Konjunktur in Teilen Europas hätten zwar Wind ins Gesicht gebracht. Doch das Fundament des Unternehmens erwies sich als außergewöhnlich belastbar. Die Konzentration aufs Wesentliche, also die traditionellen Stärken und das Engagement der Beschäftigten, haben offenbar den Unterschied gemacht. Insbesondere das Segment Prüfung, Inspektion, Zertifizierung – dieser für Außenstehende sperrige Begriff verbirgt verlässliche Routine: vom klassischen Fahrzeugcheck bis hin zu Digitalthemen wie Cybersicherheit und Nachhaltigkeit. Im Bereich Automobilprüfungen bleibt DEKRA – mit beachtlichen 32 Millionen Inspektionen jährlich – weltweit führend. Aber das Unternehmen hat längst die Zeichen der Zeit erkannt: Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind keine bloßen Schlagworte mehr, sondern Geschäftstreiber und Innovationstreiber zugleich. Starke Kundenbeziehungen und ein wachsendes Dienstleistungsportfolio sichern dabei das Kerngeschäft ab. Investitionen sind ein zentrales Thema für die Zukunftssicherung. Laut Finanzvorstand Wolfgang Linsenmaier lässt sich das einfach zusammenfassen: Nicht Gießkanne, sondern gezieltes Düngerstreuen. In Zahlen heißt das: Zwischen 2022 und 2025 flossen jeweils etwa 140 bis 150 Millionen Euro in Zukunftstechnologien und Infrastruktur – allen voran in den Lausitzring, mittlerweile eine der führenden Versuchsstrecken für automatisiertes Fahren. Das neue Batterie-Testzentrum ist ein Signal, dass Elektromobilität und Energiespeicherung im Fokus stehen. Und: In Asien und Europa werden an neuen Standorten Prüfkapazitäten für 5G, WLAN und Photovoltaik geschaffen. Diese strategische Bündelung ist ein Statement – DEKRA will vorne bleiben, nicht nur mitmachen. Mehr als Geld entscheiden aber die Menschen. Allein in Deutschland wurden 2025 rund 560 neue Kolleginnen und Kollegen ins Boot geholt, Tendenz weiter steigend, und über 750 offene Stellen zeigen: Es gibt Platz für Nachwuchs, gerade im technischen Bereich. Die Mischung macht’s: internationale Zusammenarbeit, erfahrene Spezialisten und viel Teamgeist. All das trägt dazu bei, dass das Unternehmen auch nach 100 Jahren nicht träge wird. Zurkiewicz bringt das auf den Punkt: „Unser Team bleibt Herz und Rückgrat unseres Erfolgs.“ Bemerkenswert ist auch das verstärkte Engagement für Nachhaltigkeit – nicht nur als Image, sondern als praktischer Beitrag. Das „DEKRA Climate Impact“-Programm läuft parallel zum Alltag, unterstützt etwa UNICEF, WWF und NABU. Für Kinder in klimageschädigten Regionen bedeutet das konkreten Zugang zu sauberem Wasser und zum Leben. Es geht also um mehr als Technik – es geht um Verantwortung für Umwelt und nächste Generationen. Mit einem vorsichtig optimistischen Blick geht DEKRA ins nächste Jahr. Wachstum bleibt Ziel, die Umsetzung der „Strategie 2030+“ steht an: Elektrische und autonome Mobilität, digitale Prüfverfahren, Klimadienstleistungen. Die Infrastruktur wird weiter modernisiert, und die weltweite Zusammenarbeit vertieft. Letztlich, so sieht es Zurkiewicz zumindest, ist das Jubiläum nicht Endpunkt, sondern Auftakt: Man will weiter gestalten – nachhaltig, verantwortungsbewusst und mit starker Mannschaft. Zum Schluss ein ganz kurzer Einschub: DEKRA, gegründet 1925 für Verkehrssicherheit, ist heute mit 48.000 Mitarbeitenden in 60 Ländern ein Global Player für Sicherheit, Prüfung und Nachhaltigkeit. Mit einem EcoVadis-Platinum-Rating und einem stolzen Jahresumsatz von 4,3 Milliarden Euro gibt’s neben Geschichte offenbar auch Zukunft im Überfluss.

DEKRA hat im Jubiläumsjahr 2025 seine Stabilität und Anpassungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt – sogar angesichts internationaler Krisen und wirtschaftlicher Flauten. Der Fokus liegt auf gezielten Investitionen, allen voran im Bereich Mobilität, Digitalisierung und Klimaschutz. Über den Ausbau von Teststrecken, Innovationen wie das Batterie-Testzentrum und internationale Kooperationen will DEKRA auch künftig Standards für Sicherheit, Nachhaltigkeit und technologische Zuverlässigkeit setzen. Ergänzend zu den im Ausgangstext beschriebenen Entwicklungen bestätigen aktuelle Medienberichte, dass DEKRA in Deutschland zu den Vorreitern bei der Unterstützung neuer Technologien gehört; beispielsweise wird die Testinfrastruktur für autonomes Fahren in Brandenburg gezielt erweitert (der Lausitzring erhält zusätzliche Anlagen für das Zusammenspiel von Fahrzeug, Sensorik und intelligenter Infrastruktur). International setzt DEKRA zudem vermehrt auf Zertifizierungen im Bereich erneuerbare Energien, darunter auch Projekte zur Prüfung und Absicherung von Wasserstoff-Technologien. Im zukunftsträchtigen Segment der künstlichen Intelligenz arbeitet das Unternehmen aktuell an neuen Validierungsstandards in Abstimmung mit europäischen Aufsichtsbehörden. Außerdem wird das „DEKRA Climate Impact“-Programm weiter ausgebaut; Nach Partnerangaben ist dabei geplant, die CO₂-Emissionen des Unternehmens bis 2030 signifikant zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft bei internen Prozessen zu stärken.

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