Annette Dittert zieht einen Strich unter fast 17 Jahre Berichterstattung aus Großbritannien – von tiefgreifenden politischen Weichenstellungen wie dem Brexit, der das Land bis heute vor große Herausforderungen stellt, bis zu Momenten, die Geschichte geschrieben haben: Etwa der Ära Johnson und dem Tod von Queen Elizabeth II. Rückblickend formuliert sie: "In dieser wechselvollen Zeit wurde mir dieses Land zur Heimat. Es war aufregend und prägend, von hier zu berichten – und ich danke allen, die diesen Weg begleitet haben."
Ilka Steinhausen, Programmdirektorin des NDR: "Mit Annette Dittert verlieren wir eine Stimme, die das Vereinigte Königreich klug, einfühlsam und pointiert für unser Publikum interpretiert hat. Ihr London-Videoblog war stets mein Geheimtipp, weil er Geschehnisse herrlich unaufgeregt und verständlich auf den Punkt brachte. Fachkenntnis, Humor und ein klarer Standpunkt – dafür schätzte sie das ganze Team."
Geboren 1962, studierte Dittert zunächst in Freiburg und Berlin, bevor sie schon früh zum Berliner Radio wechselte. Später zog es sie durch verschiedene Sender und Positionen: vom ARD-Morgenmagazin über Auslandseinsätze in Warschau, New York und schlussendlich London, wo sie ihre journalistische Heimat fand.
Für ihre Arbeit erhielt Dittert zahlreiche Auszeichnungen, darunter den renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis, den Grimme-Preis, sowie Anerkennung für ihre Brexit-Berichterstattung im Jahr 2019.
Annette Dittert lebt inzwischen auf einem Boot in London, ist seit 2025 britische Staatsbürgerin und bleibt dem Land – nun mit neuem Fokus – weiter verbunden.
Annette Dittert verlässt das ARD-Studio London und beendet damit eine Ära prägender, engagierter Berichterstattung aus Großbritannien. Während ihrer langjährigen Karriere hat sie unter anderem die turbulente Zeit rund um den Brexit und den Wandel der britischen Gesellschaft hautnah begleitet. Künftig widmet sie sich eigenen Projekten und kehrt als unabhängige Autorin und Publizistin zurück – ihre journalistische Prägung und ihr Wissen wird sie weiterhin einbringen. Zusätzlich wurde ihr Abschied von deutschen und internationalen Medien aufgegriffen. Laut der Süddeutschen Zeitung war Dittert eine der profiliertesten außenpolitischen Stimmen und wurde besonders für ihr feines Gespür für gesellschaftliche Veränderungen gelobt. Laut Spiegel hat Dittert das Bild Großbritanniens im deutschsprachigen Raum durch ihre pointierte Einordnung wesentlich mitgeprägt, und auch internationale Medien wie The Local berichten von ihrem geplanten Buch und der Weiterarbeit als freie Publizistin. In neuen Veröffentlichungen wird betont, dass sie ihre Analysefähigkeit und Erfahrung künftig auch ohne festen Sendeplatz einbringen wird.