Der James Dyson Award gilt inzwischen als Bühne für Ingenieurskunst und neue Denkanstöße von Studierenden weltweit. Jährlich bewerten 15 Dyson-Expert:innen Einreichungen anhand von Funktion, Designprozessen, Originalität – und nicht zuletzt auch Marktfähigkeit. Eine durchaus hohe Latte, bedenkt man, wie viele kluge Ideen es nie ins Rampenlicht schaffen.
2025 wurden wieder Projekte ausgezeichnet, die sich Herausforderungen der Gesellschaft stellen. Der Jury zufolge war die Auswahl der 20 Top-Projekte kein Selbstläufer; es gab so manche hitzige Diskussion, was eigentlich „Innovationswürdigkeit“ bedeutet. „Von den Alltagssorgen bis zu globalen Fragen – dieses Jahr wurde wirklich kreativ gedacht“, betonte Dyson-Innovationsexpertin Robyn Coutts.
Bessere Prothesen für echte Leben
Weltweit kämpfen viele Menschen mit schlecht sitzenden, unkomfortablen Prothesen, was im Sport erst recht frustriert. Wer mit solch einer täglichen Einschränkung lebt, kennt das ständige Gefühl der Unsicherheit bei Bewegung – selbst beim Joggen, Werfen oder Tanzen. Selbstständigkeit und Freude an Bewegung bleiben dabei auf der Strecke.
Genau hier setzt Softletics an: Mit einem modularen Oberarm-Prothesensystem, dass 3D-gedruckte Bauteile und flexible Textiltechnik auf neuartige Weise verbindet. Das an eine „chinesische Fingerfalle“ erinnernde Halteprinzip sorgt paradox genug dafür, dass bei mehr Belastung alles sicherer hält – statt zu verrutschen. Ganz ohne Orthopädietechniker lässt sich das System individuell einstellen. Kinder profitieren, weil der textilbasierte Kern mitwächst.
Idee aus echtem Bedarf heraus geboren
Die Initiative entstand, weil eine leidenschaftliche Sportlerin nach einer besseren Lösung suchte. ETH-Studentin Cara Ammann entwickelte mitsamt Lisa-Marie Frühauf – ursprünglich als Masterarbeit – daraus ein solides Produkt für echte Probleme. Das Feedback aus der Praxis: Spürbare Erleichterung, mehr Bewegungsfreiheit und Motivation, sich (wieder) mehr zuzutrauen.
Die Prototypen mussten sich bereits vielen Tests unterziehen – von Alltagshärtetests bis Sport, von Passgenauigkeit bis Haltbarkeit. Das nächste Ziel: Größere Serienproduktion, detailliertere Tests und Zulassung als offizielles Medizinprodukt (CE-Kennzeichnung). Immerhin gab es als nationales Gewinnerprojekt 6.000 Euro Preisgeld für die Produktentwicklung; ein mögliches weiteres Preisgeld würde dem Vorhaben ordentlich Schwung geben.
Kurzblick auf die globalen Finalisten
Neben Softletics finden sich unter den Top 20: BrailleSteps, eine Lernmatte für Kinder mit Sehbehinderung aus der Türkei; Lymphia, ein System zur Lymphdrainage aus Irland; und CropKit, ein modularer E-Traktor aus den Niederlanden. Die Bandbreite reicht von cleveren Umweltlösungen über medizinische Hausmittel bis hin zu Hightech für den Alltag. Mehr zu Softletics
Mehr Infos gibts über das Dyson-Presseteam: dyson-press@osk.de
Original-Meldung: http://ots.de/5da9b6
Softletics ist nicht einfach nur eine weitere smarte Idee aus einer Werkstatt: Diese Prothesenlösung zielt darauf ab, für Anwendende wirklichen Unterschied zu machen – Beweglichkeit, Selbständigkeit und ein gutes Gefühl inklusive. Das System besticht besonders durch seine Anpassungsfähigkeit und Nachhaltigkeit, da die Textilstrukturen mit Kindern mitwachsen und 3D-gedruckte Elemente individuelle Anpassungen erlauben. Die Aufnahme in die globale Shortlist unterstreicht die Bedeutung des Projekts für den internationalen Prothetikmarkt, der längst innovative, personalisierbare und erschwingliche Alternativen sucht.
Wichtige Hintergrundinfos aus aktuellen Medien:
– Der James Dyson Award legt immer mehr Augenmerk auf Lösungen, die auch unter Nachhaltigkeitsperspektiven überzeugen.
– Im Gesundheitsbereich liegen die diesjährigen Schwerpunkte besonders auf Zugänglichkeit und inklusivem Design (z. B. werden Technologien ausgezeichnet, die Menschen mit Einschränkungen oder seltenen Bedürfnissen das Leben maßgeblich erleichtern – etwa adaptive Tastaturen, tragbare Diagnosegeräte oder Umwelttechnik für nachhaltige Lebensqualität).
– Aktuelle Diskussionen, etwa in der taz und bei Spiegel Online, betonen, wie dringend Innovationen in der Medizintechnik gefragt sind, um globale Versorgungslücken – zum Beispiel in der Prothetik – zu schließen.
– Die ETH Zürich festigt durch Projekte wie Softletics ihre Position als Hotspot für Technik-Innovationen im europäischen Raum – was wiederum die Attraktivität der gesamten DACH-Region für industrielle Zukunftsthemen stärkt.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
1. Ein ausführlicher Beitrag auf spiegel.de beleuchtet, wie Ingenieurinnen und Tüftlerinnen Innovationen vorantreiben, um Hilfsmittel im Alltag besser und nachhaltiger zu machen. Der Artikel hebt hervor, dass neue Materialien, Digitalisierung und der Austausch mit Betroffenen entscheidend sind, um zum Beispiel moderne Prothesenlösungen wie Softletics zur Marktreife zu bringen. Im Zentrum steht die Frage, wie sozialer Impact und wirtschaftlicher Erfolg dabei vereint werden können. (Quelle: SPIEGEL Online)
2. Die Süddeutsche Zeitung berichtet über eine aktuelle Welle technologischer Auszeichnungen, bei denen mehrere Start-ups und Studierende mit medizinisch innovativen Produkten überzeugen konnten. Besonders im Fokus stehen Entwicklungen, die am Bedarf orientiert sind und Barrieren für Nutzerinnen und Nutzer reduzieren – etwa bei der individuellen Anpassbarkeit von Medizintechnik. Dabei gilt die ETH Zürich als Beispiel für erfolgreiche Umsetzung von Forschung in marktfähige Produkte. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
3. Auf zeit.de widmet sich ein Artikel den Herausforderungen der Gesundheitsversorgung und den Chancen, die junge Entwicklergenerationen durch Stipendien und Awards wie den James Dyson Award erhalten. Blickwinkel aus Patientensicht und die Frage, wie schnelle Zulassungsverfahren für neue Lösungen (wie Softletics) funktionieren, stehen dabei im Mittelpunkt. Außerdem wird diskutiert, wie branchenübergreifende Zusammenarbeit den Transfer von innovativen Ideen in die Praxis erleichtert. (Quelle: Die Zeit)