Sonderpreis für Juan Moreno und Sinan Sevinç: 'BABO – DIE HAFTBEFEHL STORY' als gesellschaftliches Phänomen ausgezeichnet

Köln – Der diesjährige 1LIVE Krone Sonderpreis geht an die Regisseure Juan Moreno und Sinan Sevinç für ihre eindrucksvolle Biografie 'BABO – DIE HAFTBEFEHL STORY'. Ihr Werk hat einen Nerv getroffen und auf vielfältigen Ebenen landesweite Diskussionen angestoßen – von Schulkorridoren über S-Bahnhöfe bis hinein in politische Sitzungen und Feuilletonrunden.

heute 10:41 Uhr | 14 mal gelesen

Im Mittelpunkt der preisgekrönten Doku stehen heikle und allgegenwärtige Themen: von steigendem Kokainkonsum bei Jugendlichen, familiären Altlasten und den Herausforderungen psychischer Gesundheit bis zu Loyalität und Belastung in engen Beziehungen. Die erzählte Geschichte des Rappers Haftbefehl wird zum Spiegel, an dem sich Gesellschaft, Musikszene und Individuum zugleich reiben – und das mit Nachdruck. Schiwa Schlei, Redaktionsleiterin von 1LIVE, fasste es treffend: 'Dieses Projekt ist kein bloßes Medienprodukt, sondern ein kulturelles Ereignis.' Die Doku gelangte schnell in die breite Öffentlichkeit und bewegte prompt: In nur wenigen Tagen erreichte sie über vier Millionen Aufrufe und beeinflusste parallel die Musikcharts. Besonders bemerkenswert ist, wie sowohl politische Akteure als auch Sozialarbeiter auf die Bildungs- und Suchtfragen reagierten, die der Film aufwirft. Das Produktionsteam betont den Verdienst von Haftbefehl selbst, der sich mit schonungsloser Offenheit zeigte und der Doku ihre emotionale Tiefe gab. Die Preisvergabe findet am 4. Dezember 2025 im Rahmen der 1LIVE Krone in Bielefeld statt. Wer mag, kann die Verleihung im Fernsehen, Stream oder Radio live miterleben. Mehr Infos und Pressematerial gibt es online beim WDR.

Die Auszeichnung für Juan Moreno und Sinan Sevinç mit dem 1LIVE Krone Sonderpreis für 'BABO – DIE HAFTBEFEHL STORY' zeigt, welche gesellschaftliche Resonanz die Doku erzielt hat. Besonders markant sind die angestoßenen Diskurse rund um Sucht, psychische Gesundheit und soziale Herkunft, die häufig tabuisiert oder übersehen werden – etwa, dass die Suchtproblematik oft nicht am Rapper, sondern in einem Netzwerk aus Umfeld, Branche und Gesellschaft festzumachen ist. Die Offenheit des Protagonisten Haftbefehl ermöglicht völlig neue Einblicke, und der gesellschaftliche Nachhall belegt, wie dringend ein solcher multiperspektivischer Blick auf individuelle Biografien und strukturelle Ungerechtigkeit war. In der laufenden Debatte um Popkultur und gesellschaftliche Verantwortung werden Stimmen laut, die angesichts der Reichweite solcher Dokus mit mehr Prävention und Bildungsangeboten argumentieren. Laut aktuellen Medienberichten wird die Doku auch in Schulen und Jugendeinrichtungen diskutiert, wobei die Macher betonen, dass der Film kein Endpunkt, sondern ein Aufschlag für weitere gesellschaftliche Auseinandersetzungen ist. Parallel zur medialen Wirkung der Doku konnten relevante Musikcharts massive Zuwächse verzeichnen – ein seltener Nebeneffekt dokumentarischer Formate in Deutschland. Insgesamt unterstreicht die Relevanz, wie eng Musik, Gesellschaftspolitik und persönliche Geschichten inzwischen verknüpft sind.

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