RTL streicht 600 Jobs – Große Umstrukturierung zugunsten von Streaming

RTL Deutschland reagiert auf die Veränderungen im Mediengeschäft und plant einen massiven Stellenabbau.

vor 56 Minuten | 12 mal gelesen

RTL Deutschland kündigt einen einschneidenden Personalabbau an: Etwa 600 Jobs sollen an sämtlichen Standorten gestrichen werden. Ausschlaggebend dafür ist die strategische Neuausrichtung – der Fokus wandert stärker in Richtung Streaming, hieß es am Dienstag. Im Rahmen eines eigens entwickelten Abfindungsprogramms sowie Regelungen zur Altersteilzeit will der Sender diese Schritte möglichst sozial abfedern. Mit den Betriebsräten sollen die Maßnahmen eng abgestimmt werden, versichert RTL. Der Mediensektor sei im Umbruch, betont RTL-Chef Stephan Schmitter: Wer in Zukunft relevant bleiben will, müsse sein Kerngeschäft „konsequent auf Streaming“ umstellen. Dank des Erfolgs von RTL+ und der geplanten Übernahme von Sky sieht Schmitter eine solide Grundlage für den Umbau. Dennoch bleibt er dabei: ‚Die Einschnitte tun uns weh, aber wir wollen sie so fair wie möglich gestalten.‘ Es bleibt jedoch abzuwarten, wie Mitarbeitende sowie die Branche auf den Kahlschlag reagieren – solche Restrukturierungen laufen selten ganz unglimpflich ab.

RTL stellt sich komplett neu auf und streicht dafür etwa 600 Stellen. Um das Geschäft auf das boomende Streaming auszurichten, fokussiert sich der Sender zunehmend auf Plattformen wie RTL+ und plant eine Übernahme von Sky. Die betroffenen Arbeitsplätze werden durch Abfindungen und Altersteilzeitprogramme sozialverträglich abgebaut. Das Ganze erfolgt zwar in Absprache mit den Betriebsräten, viele Mitarbeitenden dürften dennoch besorgt sein. Zuletzt zeigten sich ähnliche Umwälzungen bei anderen Medienhäusern, die angesichts des digitalen Wandels und sinkender klassischer Fernsehquoten gezwungen sind, ihre Geschäftsmodelle radikal neu zu denken. Nicht nur RTL, sondern auch andere große Medienunternehmen in Deutschland erleben derzeit einen starken Konsolidierungsdruck; digitale Plattformen und internationale Player setzen die Branche zunehmend unter Zugzwang. Zusätzliche Details der Recherche: In aktuellen Berichten betonen Experten, dass dieser Stellenabbau Teil eines branchenweiten Trends ist, da Werbeeinnahmen durch Streaming-Dienste und Social Media-Anbieter unter Druck geraten. Medienhäuser wie ProSiebenSat.1 und Axel Springer setzen ebenfalls verstärkt auf Digitalisierung und Automatisierung, was den Arbeitsmarkt für Medienberufe weiter verändert. Branchenspezifische Prognosen sehen vor allem für klassische TV-Arbeitsplätze wenig Wachstumsperspektive, während Daten- und Technikkompetenzen stark nachgefragt werden.

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