Die aktuelle Debatte dreht sich stärker denn je um die Belastung der Sozialversicherungen durch den demografischen Wandel. Martin Werding, einer der einflussreichsten Stimmen in der deutschen Sozialpolitik, warnt vor einem nie dagewesenen Anstieg der Sozialabgaben. Laut seiner Prognose, basierend auf aktualisierten Bevölkerungsschätzungen des Statistischen Bundesamts, könnten Beitragssätze für Rente, Kranken- und Pflegeversicherung sowie Arbeitslosenversicherung bis zur Jahrhundertmitte sprunghaft auf über die Hälfte des Bruttolohns steigen. Das liegt maßgeblich an der rasant sinkenden Zahl der Einzahler bei gleichzeitig steigender Zahl von Leistungsempfängern. Bereits jetzt gibt es hitzige politische Diskussionen über Maßnahmen: Ob Zuwanderung, längere Lebensarbeitszeiten oder Reformen beim Rentensystem – die Bandbreite an Lösungsvorschlägen ist groß, der Konsens dünn.
Aktuelle Recherchen zeigen, dass die Debatte in den letzten 48 Stunden deutlich Fahrt aufgenommen hat. So berichtet die Süddeutsche Zeitung detailliert über die Reaktionen aus Politik und Wissenschaft auf neue Vorschläge gegen Beitragserhöhungen und beleuchtet dabei widersprüchliche Ansätze der Ampel-Koalition (Quelle: Süddeutsche Zeitung). Die FAZ hingegen stellt die angespannte Suche nach zusätzlichen Finanzierungsquellen aus dem Bundeshaushalt für die Sozialkassen in den Mittelpunkt und diskutiert das Potenzial einer stärkeren Förderung privater Vorsorge (Quelle: FAZ). Die ZEIT analysiert die Frage, wie andere europäische Länder vergleichbare demografische Probleme abfedern und inwieweit man vom Beispiel der Nachbarn lernen kann (Quelle: Die Zeit).